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Laborkartei



Analysenname

Urinstatus
Urin


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

Chemie: Urin/Andere [gelb]
Urinstatus


Material

Mittelstrahlurin ohne Zusatz [Urinmonovette gelb]




Patientenvorbereitung

-


Probenentnahme

Mittelstrahlurin, ev. Katheter-Urin, 2. Morgenurin bevorzugt, Probe unmittelbar nach der Entnahme ins Labor bringen


Mindestvolumen

1 Urinmonovette


Mindestvolumen Kinder



-


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

keine Aufbewahrung, Proben innert 8 h bearbeiten. Bei der Frage nach dysmorphen EC oder Trichomonaden muss der Urin frisch sein, < 2h
Nachbestellung nicht möglich


Methode

Urinstix: reflexionsfotometrische Auswertung von Teststreifen [Urisys 2400]
Urinsediment: mikroskopische Untersuchung des Niederschlags einer zentrifugierten Probe mit den Objektiven 10× und 40×


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.
Material
Referenzbereich
Urin
siehe Anmerkung zur Interpretation der Werte


Taxpunkte, AL-Position

1/20/11.7/14.6/11.7 Taxpunkte

1740.00/1739.00/ 1675.00/1664.00/ 1675.00


Indikation

Verdacht auf Erkrankungen der Niere und des Urogenitaltraktes, Verdacht auf Diabetes mellitus, Verdacht auf Leber- und hämolytische Erkrankungen


Alternative Suchbegriffe

-


Laborkartei-Links

Gesamtprotein [Urin], Glucose [Urin]


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Anmerkung zur Interpretation der Werte
Urinstix mit Urisys 2400:
Testfeld
Teststreifen-Beurteilung
      5.0
      6.0
Referenzbereich:
pH
      6.5
Morgenurin pH 5 - 6
      7.0
Tagesverlauf pH 4.8 - 7.4
      8.0
      9.0
    < 25/µL
negativ
Leukozyten
    25 - 99/µL
+
    100 - 499/µL
++
    > 500/µL
+++
Nitrit
    negativ
    positiv
    < 0.25 g/L
negativ
    0.25 - 0.74 g/L
+
Protein
    0.75 - 1.49 g/L
++
    1.50 - 4.99 g/L
+++
    > 5.00 g/L
++++
    < 3.0 mmol/L
normal
    3.0 - 5.9 mmol/L
+
Glucose
6.0 - 16.9 mmol/L
++
17.0 - 55.9 mmol/L
+++
    > 56 mmol/L
++++
    < 0.5 mmol/L
negativ
    0.5 - 1.4 mmol/L
+
Ketokörper
    1.5 - 4.9 mmol/L
++
5.0 - 14.9 mmol/L
+++
    > 15 mmol/L
++++
    < 67 µmol/L
normal
Urobilinogen
68 - 134 µmol/L
+
135 - 202 µmol/L
++
    > 200 µmol/L
+++
    < 49 µmol/L
negativ
Bilirubin
50 - 99 µmol/L
+
    >100 µmol/L
++
    < 10 /µL
negativ
Erythrozyten,
    10 - 49/µL
+
Hämoglobin,
    50 - 149/µL
++
Myoglobin
    150 - 249/µL
+++
    > 250/µL
++++
Spezifisches Gewicht
Urinsediment:
Bestandteil
mikroskopische Beurteilung
0 -
5
6 -
10
Leukozyten/pro Gesichtsfeld
11 -
20
21 -
40
>
40
0 -
5
6 -
10
Erythrozyten/pro Gesichtsfeld
11 -
20
21 -
40
>
40
keine
1 - 3
+
Epithelien:Platten, Runde
4 - 10
++
/pro Gesichtsfeld
> 10
+++
massenhaft
Zylinder: Hyline, Granulierte, Leukozyten,
Erythrozyten, Hämoblobin, Lipidtropfen,
Wachs, Epithelzellen, gemischte Zellen
/pro Gesichtfeld
keine
1
+
0 - 2
++
> 2
+++
keine
Fettkörner/Lipidtropfenzellen (Malteserkreuze)
1
+
/pro Gesichtfeld
0 - 2
++
> 2
+++
    amorphe Salze
    Kaliumurat
    Ammoniumurat
    Harnsäure
    Calzium-Oxalate
Kristalle
    Tripelphosphate
    Calzium-Phosphate
    Bilirubin
    Cystin
    Leuzin
    Tyrosin
    andere
keine
Bakterien/pro Gesichtsfeld
< 10
wenig
10 - 50
viele
> 50
massenhaft
keine
Mycelien, Sporen, Pilze/pro Gesichtsfeld
< 10
wenig
10 - 50
viele
> 50
massenhaft
Trichomonaden, Parasiten, Mucin, Spermien,
Zelldetritus, andere Bestandteile
wenn vorhanden markiert

Interferenzen
Urinstix:
Testfeld
Interferenzen
Leukozyten
  • Imipenem (Tienam)
    Meropenem (Meronem)
    Clavulansäure (Augmentin)
    Gentamycin (Garamycin)
  • stark gefärbte Proben durch
    Bilirubin
  • Proteinausscheidung > 5 g/L (500 mg/dl)
  • Glucoseausscheidung > 20 g/L (2 g/dL)
Nitrit
  • zu kurze Verweildauer des Harns in der Blase (< 4 - 8 Stunden)
  • Antibiotika- bzw. Chemotherapeutika-Therapien sollten 3 Tage zurückliegen
  • Ascorbinsäure (Vitamin C)
Protein
  • Desinfektionsmitteln mit Chlorhexidin (u. a. Instillagel, Hibiscrub)
  • Desinfektionmittel mit quartären Ammoniumgruppen (Octenisept, TegoCid)
Ketokörper
  • Acetylcystein (Fluimucil)
    Carbimazol (Neo-Mercazol)
    Captopril (Lopirin)
    Cystein (Aminosäure; enthalten z. B. im Vaminolact, Aminosteril Hepa)
    Mesna (Uromitexan)
    Thiamazol (Tapazole)
    Penicillamin ( Mercaptyl)
    Phenolphthalein (Paragar)
Urobilinogen
  • Nitritkonzentrationen > 5 mg/dL
Bilirubin
  • Ascorbinsäure (Vitamin C)
Blut
  • keine bekannt
spezifisches Gewicht
  • Einflussgrössen: Trinkmenge, Diurese
  • Störfaktoren: Urinzusätze, Fällungen (pH > 7)



Umrechnung / Faktor

-


Klinik, Biochemie


Urinstatus: Die Parameter pH, Leukozyten, Nitrit, Protein, Glucose, Ketonkörper, Urobilinogen, Bilirubin und Erythrozyten/Hämoglobin werden mit Teststreifen nachgewiesen. Die Streifen werden mit dem Roche Urisys 2400 Reflexionsphotometer automatisch ausgewertet. Die Resultate sind semiquantitativ. Das spezifische Gewicht wird in einer Durchflusszelle refraktometrisch bestimmt.

Testprinzipien der Teststreifen: (1)(3)
TestfeldPrinzip
pHDas Testpapier enthält ein Gemisch der Indikatoren Methylrot, Phenolphthalein und Bromthymolblau. Im pH-Bereich von 5 bis 9 ergibt sich ein Farbumschlag von orange über grün nach blau.
LeukozytenDer Test weist die Esterasenaktivität der Granulozyten nach. Die Esterasen spalten einen Indoxylester zu Indoxyl, das mit einem Diazoniumsalz zu einem violetten Azofarbstoff reagiert.
NitritDas durch Bakterien erzeugte Nitrit bildet mit Sulfanilamid ein Diazoniumsalz, das dann mit Hydroxytetrahydrobenzochinolin zu einem rosaroten Azofarbstoff kuppelt.
ProteinDer Test beruht auf dem Prinzip des Proteinfehlers von Indikatoren. Das Testfeld enthält ein Puffergenisch sowie einen pH-Indikator (Tetrachlorphenol-tetrabromsulfophthalein), der bei konstantem pH-Wert in Gegenwart von Proteinen einen Farbumschlag von gelb nach grün zeigt.
GlucoseSie wird mit der Glucoseoxidase-Peroxidase-Reaktion nachgewiesen. In Gegenwart des Enzyms Glucoseoxidase wird die Glucose durch Luftsauerstoff zu D-Gluconolacton oxidiert; dabei entsteht gleichzeitig Wasserstoffperoxid. Dieses oxidiert mit Hilfe der Peroxidase das Substrat Tetramethylbenzidin (TMB) zu einem blauen Farbstoff. Da das Testfeld eine gelbe Eigenfarbe hat, ergibt sich ein Farbumschlag nach grün.
KetonkörperNatriumnitroprussid reagiert mit Ketonkörpern in alkalischer Lösung zu einem violetten Farbkomplex.
Urobilinogenp-Methoxybenzol-diazoniumsalz kuppelt mit Urobilinogen in saurer Lösung zu einem roten Azofarbstoff.
BilirubinAuch dieser Test beruht auf einer Azokupplung. Das Testfeld enthält 2,6-Dichlorbenzol-diazoniumsalz, das mit Bilirubin einen rotvioletten Azofarbstoff bildet.
Erythrozyten,
Hämoglobin,
Myoglobin
Der Nachweis beruht auf der Peroxidaseaktivität der Hämgruppe von Hämoglobin und Myoglobin. Die Hämgruppe katalysiert die Oxidation von Tetramethylbenzidin (TMB) mit Dimethylhexan-dihydroperoxid zu einem blauen Farbstoff. Da das Testfeld eine gelbe Eigenfarbe hat, ergibt sich ein Farbumschlag nach Grün.
Im Urin gelöstes Hämoglobin oder Myoglobin färbt das Testfeld gleichmässig grün
. Intakte Erythrozyten werden auf dem Testfeld lysiert und erscheinen als grüne Punkte.
spezifisches GewichtEine Durchflusszelle wird mit der Urinprobe gefüllt. Eine Leuchtdiode sendet Licht von 650 nm an die Durchflusszelle. Ein Detektor misst den Grenzwinkel der Totalreflexion. Aus diesem lässt sich mit Hilfe einer Kalibrationskurve der Brechungsindex der Probe bestimmen. Da sowohl der Brechungsindex wie das spezifische Gewicht proportional zur Gesamtzahl der gelösten Teilchen sind, kann man mit Hilfe eines Nomogramms aus der einen Grösse die andere ermitteln.



Literatur


  1. Hohenberger E, Kimling H:Compendium Urinanalysis: Harndiagnostik mit Teststreifen
    Roche Diagnostics (2001)
  2. Hagemann P, Kimling H, Peters M, Zawta B: Basiswissen Labordiagnostik: Urin Roche Diagnostics (2000)
  3. Packungsbeilage Roche Urisys 2400 Juni 2001





Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


11/12/2004 09:41 AM

04/16/2012

04/23/2012


Lili

Walz B.

Printzen G.