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Laborkartei



Analysenname

Gesamtprotein
Urin


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

IKCI: Urin/ Liquor
Urin- Chemie Allgemein


Material

Spontanurin ohne Zusatz [Urinmonovette gelb] oder 24h-Urin ohne Zusatz




Patientenvorbereitung

Urinausscheidung tageszeitabhängig


Probenentnahme

Spontanurin: 2. Morgenurin bevorzugt
24h-Urin: Sammelbehälter anfordern (Tel. 52 52), 24h-Urin sammeln in Sammelbehälter, Menge notieren (auf Auftragsformular und Probenröhrchen), mischen, 1 Urinmonovette aus 24h-Sammlung ins Labor bringen, ev. ganze Urinmenge


Mindestvolumen

1 Urinmonovette


Mindestvolumen Kinder



-


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

Urin 1 Wo bei + 4 - 8 °C
7 d


Methode

turbidimetrische Endpunkt-Bestimmung mit Benzethoniumchlorid [Cobas 6000]


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.

Messgenauigkeit besser als 5% bei < 0.2 g/L.
3% bei > 0.2 g/L.


Material
Alter
Referenzbereich
Urin
Erwachsene
< 0.15 g/L
< 0.15 g/d


Taxpunkte, AL-Position

8.7 Taxpunkte

1635.00


Indikation

Klassierung nach Schweregrad einer Proteinurie, Verlaufskontrolle einer Proteinurie, Verdacht auf freie Leichtketten (Bence-Jones-Proteine), Teststreifen positiv


Alternative Suchbegriffe

Total Protein, Eiweiss gesamt


Laborkartei-Links

Gesamtprotein [Serum], Protein/Creatinin Quotient [Berechnung], Urinstatus [Urin], Proteinelektrophorese [Urin], Immunfixation [Urin]


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Erhöhte Werte
nephrotisches Syndrom, diabetische Nephropathie, Lupus erythematodes, Goodpasture-Syndrom, toxische Nierenschäden, monoklonale Gammopathien, Hämolyse, Rhabdomyolyse, Blutungen im Harntrakt, Harnwegsinfekte
benigne Proteinurien (Fieber, Stress, körperliche Belastung, Schwangerschaft)
Medikamente:Aminoglykoside (Amikin, Garamycin, Neomycin, Netromycin, Obracin), Captopril (Lopirin), Ibuprofen (Brufen, Spedifen), Paracetamol (Dafalgan, Influbene, Perfalgan, Treupel), Penicillamin (Mercaptyl), Plasmaersatzmittel auf Gelatinbasis (Physiogel), Röntgenkontrastmittel (Fluoreszenz)


Umrechnung / Faktor

[g/L] × 0.1 = [g/dL]
[g/dL] × 10.0 = [g/L]


Klinik, Biochemie


Die glomeruläre Basalmembran wirkt als Molekularsieb, das normalerweise Substanzen mit einem Molekulargewicht bis maximal 70' 000 Dalton wenigstens teilweise passieren lässt. Viele kleine Proteine werden an der Brush-Border von den Tubulusepithelzellen abgebaut und die Aminosäuren ins Blut abgegeben. Grosse Proteine werden pinozytiert und lysosomal abgebaut. Im Urin eines Gesunden findet man nicht mehr als etwa 0.1 g Protein pro Liter.

Bei einer Proteinurie stellt sich die Frage nach den Ursachen und dem Sitz der Störung. Art und Menge der ausgeschiedenen Proteine lassen Rückschlüsse zu.

Renale Ursachen

  • selektive glomeruläre Proteinurie: vermehrte Durchlässigkeit der Basalmembran für Proteine bis ca.
    70' 000 Dalton. Die kleineren Proteinen werden vom proximalen Tubulusepithel reabsorbiert und finden sich deshalb nicht im Urin.
    Marker: Albumin, Transferrin
  • unselektive glomeruläre Proteinurie: Durchlässigkeit der Basalmembran für grössere Proteine
    (bis > 150' 000 Dalton)
    Marker: IgG
  • Störungen der tubulären Rückresorption: die Rückresorption der kleinen Proteinen ist mangelhaft, sie finden sich im Urin
    Marker:
    a1-Mikroglobulin, b2-Mikroglobulin, Retinolbindendes Protein, b-N-Acetylglucosaminidase
    (
    b-NAG)
  • Mischproteinurie: Ausscheidung glomerulärer und tubulärer Marker

Extrarenale Ursachen
  • prärenal: vermehrte Synthese oder Freisetzung niedermolekularer Proteine, z. B. freie Leichtketten (Bence-Jones-Proteine), Hämoglobin, Myoglobin
    Marker: normales U-Albumin bei erhöhtem U-Gesamtprotein
  • postrenal: Blutungen im Harntrakt, Harnwegsinfekte
    Marker:
    a2-Makroglobulin, Apolipoprotein A

Als weiterführende Labortests kommen die Urinelektrophorese, die Immunfixation und die Proteindifferenzierung im Urin in Frage. Letztere wird u. a. im Kantonsspital Basel durchgeführt und erlaubt eine Unterscheidung zwischen glomerulären und tubulären Markern.


Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


11/05/2004 11:01 AM

03/26/2012

03/30/2012


Lili

Walz B.

Printzen G.