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Laborkartei



Analysenname

Anti-beta-2-Glykoprotein 1 IgG, IgM
Serum


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

IKCI: Plasma/Serum
Autoantikörper: Diverses


Material

Serum [Monovette braun]




Patientenvorbereitung

keine


Probenentnahme

eine separate Monovette entnehmen


Mindestvolumen

2 mL Blut


Mindestvolumen Kinder



2 mL Blut


Analysenfrequenz

Mo - Fr


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

Serum 1 Wo bei 4 °C
7 d


Methode

Immunologischer Test auf ImmunoCap 250


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben

auf den Resultatformularen. Die in der Tabelle angegebenen Werte beziehen sich auf die 99%-Percentile

MaterialAlterReferenzbereich: 99%-Percentile
SerumErwachseneAnti-beta2-Glykoprotein IgG in U/mL
< 7
7 -10
> 10
negativ
schwach pos.
positiv
Anti-beta2-Glykoprotein IgM in U/mL
< 7
7 -10
> 10
negativ
schwach pos.
positiv



Taxpunkte, AL-Position

je Test 36 Taxpunkte

1199.10


Indikation

Antiphospholipid Syndrom, SLE-assozierte Thromben, habituelle Aborte


Alternative Suchbegriffe

Autoantikörper gegen beta-2-Glykoprotein, Antiphospholipid, Antiphospholipid Syndrom, APS


Laborkartei-Links

Anti-Cardiolipin-Antikörper [Serum]


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Erhöhte Werte bein Antiphospholipid Syndrom und SLE, sowie bei habituellen Aborten. Definition siehe unter "Biochemie, Klinik"

Erniedrigte Werte ohne Bedeutung


Umrechnung / Faktor



Klinik, Biochemie


Etwa 50% der SLE-Patienten sind positiv für Antiphospholipid Antikörper, aber nur 5% der gesamten Bevölkerung. Phospholipide sind bei der Koagulation intensiv beteiligt, insbesondere bei der Interaktion der Membranen der Thrombozyten mit den Endothelzellen, so dass dies nicht erstaunt.

Beta 2 Glykoprotein 1 ist ein 50 kDa Peptid, das als Kofaktor bei den Cardiolipinen als selbständiger diagnostischer Marker für SLE assozierte Thrombose und bei habituellen Aborten eingesetzt wird. Bei positiven Resultaten sind in der Regel Anticardiolipin-AK ebenfalls positiv.
Beta 2 Glykoprotein 1 inhibiert in vivo die Bindung von v. Willebrandfaktor an Thrombozyten, so dass eine spontane Koagulation gehemmt wird. In der Hämatologie ist dies häufig der Fall: es gibt fast für alle Schritte Aktivatoren und Inhibitoren. Antikörper gegen beta2 Glykoprotein 1 verhindern diese Hemmung, so dass die Bindung von v.Willebrandfaktor und Thrombozyten wieder stattfindet und somit eine spontane Thrombozytenaggregation an die Endothelien.

Für die Diagnose des Antiphospholipid Syndrom (APS) gibt es seit 2006 einen internationalen Consensus (Ref. 2) Ein APS liegt vor, wenn eine oder mehrere der folgenden Kriterien erfüllt sind:

A. Klinische Kriterien

  1. Eine oder mehrere thrombotische Episoden (arteriell oder venös) in einem Organ oder Gewebe (bestätigt über Visualisierungstechniken oder Histopathologie)
  2. Spontanaborte
    Mindestens ein unerklärlicher Abort eines morphologisch normalen Fetus
    10 SSW
    oder in Folge von Eklampsie, Präeklampsie bzw Plazentarinsuffizienz oder
    mindestens 3 unerklärbare Spontanaborte vor der 10. SSW in Abwesenheit materneller oder hormoneller Abnormitäten oder entspr. Chromosomenabweichungen bei den Eltern.

B. Laborkriterien

Die Antikörperbestimmungen sollten für die Diagnose des APS mindestens zweimal positiv ausfallen, in einem Zeitabstand von mindestens 12 Wochen:

  1. Lupus Antikoagulant positiv
  2. Anticardiolipin Antikörper IgG und oder IgM, selten IgA
  3. Anti beta-2 Glycoprotein Antikörper IgG oder IgM

Bei schwangeren Frauen können Anti-Cardiolipin-Antikörper einen Abort auslösen, indem sie die Funktion der Plazenta beeinträchtigen. Frauen, welche an habituellen Aborten leiden, haben häufig einen hohen Anti-Cardiolipin-Antikörper-Titer.


Weiterführende Diagnostik Hyperkoagulabilität: Mutationen bei Faktor V (Leiden), Prothrombin, Protein C oder S, Antithrombin-Mangel, Homocystein.



Bemerkungen


Quelle der Referenzwerte: Packungsbeilage Elia ThermoFisher

Im IKCI werden nur die Antikörper gegen beta 2 Glykoprotein 1 vom Typus IgG und IgM gemessen. Die Antikörper vom Typus IgA sind selten isoliert erhöht, so dass sich das Testen aus ökonomischen Gründen gegenwärtig nicht empfiehlt. Die IgA AK korrelieren nicht mit dem APS.(Ref.1.) Auch für Indikationen aus der Rheumatologie (SLE) und bei ungeklärte Spontanaborte ist der Marker Anti Beta 2 Glykoprotein IgA wenig aussagekräftig. (Ref. 2,3).

Das Anti-beta 2 Glykoprotein 1 IgA bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheiten indiziert sein könnte, wurde kürzlich postuliert. (Ref.4)


Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


08/14/2007 09:25 AM

02/03/2012

07/11/2017


Walz B.

Walz B

Buhl D.