
Die Schilddrüse synthetisiert aus Jodid und Tyrosin etwa 100 µg Thyroxin (T4) und 10 µg Trijodthyronin (T3) pro Tag. Sie benötigt dafür täglich etwa 150 - 200 µg Jod. T3 und T4 werden in Form von Thyreoglobulin in den Schilddrüsenfollikeln gespeichert und auf ein Signal hin (TSH-Bindung an den Rezeptor) ins Blut abgegeben.
Chemische Struktur:
Biologische Halbwertszeit: ca.190 Stunden
Im Blut wird T4 zum überwiegenden Teil an die Proteine TBG, Transthyretin (Präalbumin) und Albumin gebunden. Lediglich etwa 0.03 % des Hormons liegen in freier Form vor (freies T4, FT4), und nur dieses ist physiologisch wirksam. Die Konzentration der freien Hormone ist proportional zum Verhältnis [Gesamt-Hormon] / [Bindungsprotein].
Die (freien) Schilddrüsenhormone beeinflussen zahlreiche Stoffwechselvorgänge, so den Grundumsatz, die Wärmeproduktion und die Geschwindigkeit vieler Biosynthesen und Metabolisierungen.
Synthese und Freisetzung der Schilddrüsenhormone stehen unter der Kontrolle des Hypophysenhormons TSH. TSH stimuliert die Sekretion von T3 und T4. Freies T4 und freies T3 hemmen durch eine negative Rückkopplung die Freisetzung von TSH aus der Hypophyse. Bei intakter Schilddrüsen-Hypophysen-Achse besteht eine inverse Beziehung zwischen den Konzentrationen der freien Schilddrüsenhormone und der des TSH .
Es gibt jedoch zahlreiche Ausnahmen, so etwa während der Behandlung einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse, bei schwerer Allgemeinerkrankung (NTI, "sick euthyreot"), bei betagten Patienten, im letzten Drittel der Schwangerschaft, bei TSH-produzierenden Tumoren der Hypophyse, bei Patienten mit Autoantikörpern gegen Schilddrüsenhormone oder bei Einnahme mancher Medikamente. Einen Überblick gibt Lit (1).
Die Referenzbereiche sind etwas methodenabhängig und werden für die meisten fT4-Tests mit etwa 10 - 23 pmol/L angegeben. Die intra-individuelle Variation ist gering: So wurden über eine Zeitspanne von einem Jahr für fT4 intra-individuelle Variationskoeffizienten von < 10 % gefunden.
Freies T4 wird im IKCI mit dem kompetitiven Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA) der Firma Roche auf dem Cobas6000 gemessen. Der Test verwendet einen markierten Antikörper. Bei diesem Testdesign sollen die Störeinflüsse abnormer Serumbestandteile geringer sein als bei den "One-step"-Methoden. |