
CA 19-9 ist in der differenzialdiagnostischen Abklärung des Pankreaskarzinoms der Marker mit der höchsten diagnostischen Sensitivität und Spezifität. Allerdings kommt es bei akuten oder aktiven Erkrankungen des Pankreas, der Leber, des Magens oder der Gallenwege (Cholestase!) transitorisch teilweise zu Erhöhungen des CA 19-9, die Werte steigen jedoch nur in seltenen Fällen so hoch an, wie beim Pankreaskarzinom. Bei der klinischen Besserung findet eine Normalisierung des Wertes statt.
Erkrankung | Diagnostische Sensitivität % | Beurteilung |
 | > 35 U/mL |  |
benigne Erkrankungen |  |  |
Magen-Darm | 3 - 4 | Die CA 19-9 Konzentration wird vorallem durch Erkrankungen des Leber-Gallen-Pankreas-System beeinflusst. Bei diesen kommt es, je nach Aktivität und Ausmass der Erkrankung kommt es in 10 - 30% zu einem transitorischen Anstieg, meist unter 100 U/ml. Selten kommt es zu einem sehr hohen Wert (Cholestase). Bei klinischer Besserung normalisiert sich der Wert wieder. |
Chole(docho)lithiasis | 22 |
Cholezystisis/obstruktiver Ikteruns | 20 |
toxische Hepatitis/CAH | 14 - 33 |
Leberzirrhose | 16 - 19 |
Leberzellnekrose | 60 |
Pankreatitis, akut | 5 |
| 15 - 50 |
| 0 - 6 |
maligne Erkankungen |  |  |
Duktales Pankreas-Karzinom | 70 - 95 | Bei tumorbedingten Erhöhungen von CA 19-9 ohne Behandlung oft exponentieller Anstieg bis > 1.000, maximal 100.000 U/ml.
Wichtigste Gruppe sind Patienten mit exkretorischem Pankreaskarzinom (Spezifität 72–90 %), Sensitivität abhängig vom Stadium und der Ausdehnung des Tumors; ferner Patienten mit hepatobiliärem Karzinom und Magenkarzinom. Nach vollständiger Tumorentfernung Normalisierung nach 2–4 Wochen. |
Prim. Leberkarzinom | 22 - 49 |
Gallenwegskarzinom | 55 - 79 |
Magenkarzinom | 26 - 60 |
| 30 - 70 |
| 18 - 58 |
| 5 - 70 |
Gastrointestinales Karzinom + Lebermetastasen | 80 |
Bronchialkarzinom | 7 - 42 |
Mammakarzinom | 10 |
Ovarialkarzinom | 15 - 30 |
| 50 |
Uteruskarzinom | 13 |
Carbohydrate antigen 19-9 ist ein Glykolipid (36kDa) und entspricht einem Hapten der Lewis-a-Blutgruppendetermination.
Physiologisch findet man CA 19-9 im fetalen Epithel von Magen, Kolon, Leber, Dünndarm und Pankreas. Geringe Mengen kommen beim gesunden Erwachsenen auch in den Organen des Gastrointestinaltrakts und der Lunge vor. Es ist auch Bestandteil vieler Schleimhautzellen und deren Sekretionsprodukten wie Speichel oder Mekonium. | 
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