Schliessen SchliessenDrucken... Drucken...


Laborkartei



Analysenname

OGTT Schwangerschaft
Plasma


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

IKCI Plasma/Serum [grau] 1
Funktionstests


Material

Fluorid-Plasma [Mikrovette gelb]




Patientenvorbereitung

75 g Glucose in Wasser, so schnell möglich trinken, Patientin in Ruhe. Blutabnahmen Nüchtern, nach genau 1 Std. und 2 Std nach Glucose-Belastung.
Abgabe ins IKCI alle drei Fluoridröhchen zusammen /Fluoridröhrchen nüchtern, 1h, 2h) mit EINEM Auftragsformular.


Probenentnahme

-


Mindestvolumen

2 mL Blut


Mindestvolumen Kinder



-


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

3 d + 4 - 8 °C
3 d


Methode

UV-Test, Hexokinase-Methode [Cobas 6000]


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen. Achtung: Die angegebenen Referenzbereiche gelten nicht für kapilläre Blutentnahmen.

Messgenauigkeit besser als 2.5%.

Material
Zeitpunkt
Referenzbereich
Fluorid-Plasma Li-Heparin-Plasma
    Nüchternglucose
< 5.1 mmol/L
    1. Std.

    2. Std.
< 10.0 mmol/L

< 8.5 mmol/L



Taxpunkte, AL-Position

2.5 Taxpunkte

1356.00


Indikation

Screening in der 24. bis 28. Gestationswoche, Verdacht auf Gestationsdiabetes, je nach Genetik und Ethnie, Screening bei der ersten Kontrolle mit Wiederholung in der 24. bis 28. Woche


Alternative Suchbegriffe

Glucose, Oraler Glucose Toleranztest, Gestationsdiabetes


Laborkartei-Links

-


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Wenn EINE der drei Glucosemessungen (0. 1h. 2h) den Referenzbereich überschreitet, ist die Diagnose Gestationsdiabetes gegeben.

Erhöhte Werte
Diabetes mellitus, verminderte Glucosetoleranz
Medikamente:Asparaginase (Asparaginase, Erwinase), Epinephrin (Adrenalin, Epipen), Indometacin (Indocid), Isoniazid (Isozid, Rifater, Rimifon), Kortikosteroide, Levodopa (Madopar), Lithium (Lithiofor, Quilonorm Retard), Metoprolol (Beloc, Lopresor), Nicotin (Nicotinell), Nifedipin (Adalat), Orale Kontrazeptiva, Phenytoin (Epanutin, Phenhydan), Prednison (Prednison), Propranolol (Inderal), Rifampicin (Rifater, Rimactan), Salbutamol (Ventolin), Theophyllin (Theolair), Thiazide (Comilorid Mepha, Esidrex, Hygroton)

Erniedrigte Werte
Hypoglykämie bei behandelten Diabetikern, Insulinom, Alkoholikerinnen
Medikamente:ACE-Hemmer (Captopril usw.), Acetylsalicylsäure (Aspegic, Aspirin, Aspirin Cardio, Treupel, Tiatral), Pentamidin (Pentacarinat)



Umrechnung / Faktor

[mmol/L] × 18.02 = [mg/dL]
[mg/dL] × 0.0555 = [mmol/L]


Klinik, Biochemie


Im LUKS gelten die Richtlinien der Schweizerischen Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie (SGED), welche in der Therapeutischen Umschau publiziert wurden. (Ref. 1)

Gemäss Empfehlungen des 6. internationalen Konsensuskonferenz für Gestationsdiabetes muss bei allen Schwangeren zwischen der 24. und 28. SSWoche ein 75 g. OGTT durchgeführt werden. Der Nüchternglucosewert alleine genügt nicht mehr.
Bei Risikopatientinnen sollte der OGTT bereits bei der ersten Vorstellung gemacht werden (etwa 12. SSW), mit einer Wiederholung in der Zeit zwischen der 24. und 28 SSW. (Begründung: die Referenzwerte gelten nur in dieser SS-Phase, u.a. wegen des höheren Blutvolumens im ersten Trimenon)
Risikopatientinnen sind: ältere Frauen mit BMI >25, Frauen mit vorausgegangenen Schwangerschaftsdiabetes oder nach Geburt eines grossen Kindes > 4 kg, Frauen gewisser Ethnien (Asien, Lateinamerika) oder mit bekannter familiärer Häufung von Diabetes und bei St. n. geburtshilflichen Komplikationen mit abnormem Geburtsgewicht oder Patientinnen mit polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS).
Die Nüchternplasmaglucose sollte bei einer Schwangeren tiefer sein als 5.1 mmol/L .
Eine Stunde nach Glucosebelastung sollte der Wert tiefer sein als 10.0 mmol/L und nach 2 Stunden tiefer als 8.5 mmol/L.
Bei Erbrechen ist der Test nicht brauchbar.

Diagnosestellung: wenn EINE der drei Glucosemessungen (0. 1h. 2h) den Referenzbereich überschreitet, ist die Diagnose Gestationsdiabetes gegeben.
Wenn der Nüchternglucosewert bereits den Grenzwert von 5.0 mmol/L übersteigt und das Kriterium "nüchtern" mit Sicherheit erfüllt ist, kann die Diagnose auch ohne die zwei Bestimmungen bei 1., resp. 2h nach Glucosebelastung gestellt werden. Statistisch wären dies 8.3% der Patientinnen mit Gestationsdiabetes.

Es ist daher zu erwarten, dass die Diagnose Gestationsdiabetes häufiger gestellt werden wird mit diesen neuen Kriterien.

Outcome-Daten für die einzelnen Entscheidungskriterien sind in der HAPO Studie, an welcher 25'000 Frauen aus 4 Kontinenten teilnahmen, publiziert worden. (Ref.2)


Literatur


1. Lehmann R., Troendle, A., Brändle, M. "Neue Erkenntnisse zur Diagnostik und Management des Gestationsdiabetes. Ther.Umschau online 2009; DOI 10.1024/0040-5930.66.10.695
2. The HAPO Study Cooperative Research Group: Hyperglycemia and Adverse Pregnancy Outcomes N.Engl.J.Med 2008; 358:1991-2002





Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


06/24/2010 09:04 AM

04/16/2012

04/18/2012


Walz, B

Walz B.

Printzen G.