
Diagnostische Beurteilung | 
Im Vergleich zu serologischen Tests für viele andere Infektionserreger haben HIV-Teste eine hohe Sensitivität und Spezifität (> 99.9% bzw. 99,8%). Man kann davon ausgehen, dass ein negatives Ergebnis eine Infektion, die länger als drei Monate besteht, praktisch ausschliesst. Bei Verdacht auf eine sehr kurz zurückliegende HIV-Infektion ist ein negatives HIV-Suchtestergebnis wegen des diagnostischen Fensters jedoch nur eingeschränkt aussagekräftig, so dass in diesen Fällen die Durchführung einer PCR sinnvoll sein kann.
Aufgrund der ausserordentlichen Bedeutung, die der Diagnose einer HIV-Infektion zukommt, werden reaktive Suchtest-Ergebnisse in jedem Fall bestätigt. Der Begriff „reaktiv“ wird bei HIV-Suchtesten anstelle von „positiv“ verwendet, um deutlich zu machen, dass ein reaktives Suchtest-Ergebnis nicht gleich bedeutend mit „HIV-positiv“ ist.
Ablauf der diagnostischen HIV-Abklärung
Fällt der Antikörper-Suchtest reaktiv oder grenzwertig aus, wird das Resultat als Reaktiv oder als Grenzwert mitgeteilt, OHNE dass eine BESTAETIGUNG durchgeführt wird. Positiver Voraussagewert, je nach Patientenpopulation: 26.4% - 88.4%.
Der Auftraggeber sendet umgehend eine zweite Blutprobe (10 mL Nativblut und 10 mL EDTA-Blut) ein. Aus dem Nativblut wird der Bestätigungstest durchgeführt; aus dem EDTA-Blut kann auch die Plasma-Virämie (PCR) bestimmt werden, sofern die Einleitung von therapeutischen Massnahmen geplant ist. Mit dieser zweiten Probe wird auch gleichzeitig eine Probenverwechslung ausgeschlossen. | 
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