
Biochemie
Triglyceride (Neutralfette) sind Ester und bestehen aus Glycerin und Fettsäuren. Diese sind langkettige Carbonsäuren mit 12 - 20 C-Atomen, meist in einer geraden Kette angeordnet. Manche sind gesättigt (Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure), andere sind ungesättigt, das heisst, sie enthalten eine Doppelbindung (Ölsäure) oder deren mehrere (Linolsäure, Linolensäure, Arachidonsäure).
Triglyceride werden mit der Nahrung aufgenommen, aber vom Organismus auch selbst synthetisiert. Die ungesättigten Fettsäuren sind für den Menschen besonders wertvoll, da er sie nur in sehr beschränktem Masse selbst herstellen kann. Ungesättigte Fettsäuren kommen vor allem in pflanzlichen Ölen vor, während tierische Fette eher gesättigte Fettsäuren enthalten.
Triglyceride sind kalorienreiche Brennstoffe und die nachhaltigsten Energiespeicher im tierischen Organismus. Arachidonsäure ist zudem die Ausgangssubstanz für die Biosynthese der Prostaglandine, welche als Entzündungsmediatoren eine wichtige Rolle spielen.
Strukturformel Beispiel eines Triglycerids: Triolein (Glycerin mit 3 Molekülen Ölsäure verestert)
Triglyceride im Plasma: die Triglyceride sind - wie Cholesterin - wasserunlöslich. Im Plasma werden sie deshalb zusammen mit Cholesterin, Cholesterinestern und Apolipoproteinen in kugelförmigen Partikeln, den Lipoproteinen, transportiert. Nach der Dichte, Grösse und Zusammensetzung teilt man die Lipoproteine im Plasma ein in Chylomikronen, VLDL, LDL und HDL. Einzelheiten siehe Cholesterin [Plasma]
Die Triglyceride finden sich vor allem in den Chylomikronen und den VLDL. Die Chylomikronen, die bei einem Gesunden nur nach einer Mahlzeit nachweisbar sind, enthalten die Triglyceride aus der Nahrung und verleihen dem Plasma ein trübes Aussehen, wenn sie in höherer Konzentration vorhanden sind. Die VLDL werden in der Leber synthetisiert, und dienen der Versorgung der Körperzellen mit Fettsäuren und Cholesterin.
Die Triglyceride werden an VLDL gebunden zu den peripheren Organen und Geweben transportiert und dort zur Energiegewinnung abgebaut oder als Reserven abgelagert (Fettzellen, Leber). Sie werden durch Lipoproteinlipasen in Glycerin und freie Fettsäuren gespalten. Die Fettsäuren werden in die Mitochondrien geschleust und in einer Reaktionsfolge, die als beta-Oxidation bekannt ist, in Einheiten von zwei Kohlenstoffatomen zerlegt und an Coenzym A gebunden. Dieses Acetyl-Coenzym A wird im Zitronensäurecyclus unter Energiegewinnung weiter zu CO2 abgebaut werden, oder es kann als Ausgangsmaterial für die Synthese von Cholesterin oder neuen Fettsäuren dienen, je nach Bedarf.
Klinik
Die Erkennung von Personen mit atherogenen Stoffwechselbefund beruht auf der Bestimmung von Triglyceride und gesamt-Cholesterin. Triglyceride sind erst einige Stunden nach einer Mahlzeit genügend verteilt, dass eine Bestimmung Sinn macht. Daher müssen die Patientinnen vor der Blutentnahme 12 Stunden fasten.
Ein erhöhter Triglyceridwert ist nur mit einer erweiterten Diagnostik (Cholesterin) interpretierbar.
Hohe Lipidwerte machen das Plasma trübe (sog. lipämisches Plasma), was auch bei verschiedenen anderen Analysen zu Problemen führt. | 
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