Schliessen SchliessenDrucken... Drucken...


Laborkartei



Analysenname

Lactat
Plasma


Institut / Labor / Telefon

Labor Departement Wolhusen - 041 492 83 35


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

Auftragsformular Wolhusen
Diverse


Material

Li-Heparin-Plasma [Monovette orange]




Patientenvorbereitung

keine körperliche Betätigung vor der Blutentnahme


Probenentnahme

Blutentnahme am liegenden oder sitzenden Patienten nach 30 Minuten Ruhe, keine körperliche Betätigung vor Blutentnahme. Blutentnahme aus einer ungestauten Vene.Probe unmittelbar nach der Entnahme ins labor bringen. Sofort zentrifugieren, da möglicher Lactat-Anstieg !!!


Mindestvolumen

2 ml Blut


Mindestvolumen Kinder



-


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

bei + 4 - 8 °C
5d bei 2-8°C, wenn Probe spätestens 15 min nach BE zentifugiert wurde!! )


Methode

direkte Potentiometrie mit ionenselektiver Elektrode [Blutgasgerät cobas b221]


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.
Material
Alter
Referenzbereich
Li-Heparin-Plasma
Erwachsene
0.5 - 2.2 mmol / L


Taxpunkte, AL-Position

23 Taxpunkte

1517.00


Indikation

metabolische Azidose, Kreislaufschock, Gefässverschlüsse
Sepsis, Erkennung fetaler Notsituationen während der Geburt
Intoxikationen mit Alkohol oder Medikamenten, Verdacht auf angeborene Stoffwechselstörungen (Defekte des Zitronensäurecyclus und der Atmungskette, des Glycogenabbaus, der Gluconeogenese)


Alternative Suchbegriffe

Laktat, Milchsäure, engl. lactate, lactic acid


Laborkartei-Links

Lactat[Vollblut]IKCI


Web-Links

-





Klinik, Biochemie


Lactat ist die dissoziierte Form der Milchsäure, Pyruvat diejenige der Benztraubensäure. Bei physiologischen pH-Werten liegen beide Säuren dissoziiert vor.

Chemische Strukturen:


CH3 - CHOH - COOH  ¬¾¾¾¾¾¾¾¾¾®    CH3 - CHOH - COO- + H+
Milchsäure                                                   Lactat
CH3 - CO - COOH    ¬¾¾¾¾¾¾¾¾¾®    CH3 - CO - COO- + H+
  Brenztraubensäure                                          Pyruvat
Der Abbau der Glucose über Pyruvat zum Lactat (anaerobe Glycolyse) ist ein entwicklungsgeschichtlich alter Stoffwechselweg. Er kommt in allen bekannten Zellen vor und benötigt weder Sauerstoff noch Mitochondrien. Er ist im Zytosol lokalisiert; pro Molekül Glucose werden 2 Moleküle Lactat und 2 ATP gebildet.

Lactat entsteht auch bei Proteinabbau: aus den Aminosäuren Alanin, Serin, Glycin, Cystein und Tryptophan entsteht Pyruvat, das zu Lactat reduziert werden kann.

Lactat ist im Gleichgewicht mit Pyruvat

Lactatdehydrogenase

Lactat + NAD+  ¬¾¾¾¾¾¾¾¾®  Pyruvat + NADH + H+  

Lactat wird im Stoffwechsel nicht direkt weiterverarbeitet, sondern muss erst mit NAD+ zu Pyruvat oxidiert werden. Die "Drehscheibe" ist Pyruvat; es kann:
  • unter aeroben Verhältnissen in die Mitochondrien eingeschleust und unter Sauerstoffverbrauch im Zitronensäurecyclus und der Atmungskette zu CO2 und H2O abgebaut werden
  • zu Alanin transaminiert werden und in die Proteinsynthese eingehen
  • als Ausgangsmaterial für die Gluconeogenese in der Leber dienen

Erhöhte Lactatspiegel entstehen, wenn:
  • ungewöhnlich viel Lactat anfällt: bei erhöhter Muskelarbeit, bei epileptischen Anfällen, bei Infusion von Lactat oder Glucose
  • die Weiterverarbeitung blockiert ist, weil Sauerstoff oder NAD+ fehlt oder ein für die weitere Metabolisierung des Pyruvats nötiges Enzym vermindert ist, sowie bei Minderperfusion von Geweben.
    Beispiele: Myokardinfarkt, Kreislaufzusammenbruch, Ischämie, Schock, Sepsis, aber auch bei Intoxikationen, Vitamin B2-Mangel und bei einigen genetisch bedingten Stoffwechselstörungen.

Genau genommen entsteht beim Glucoseabbau nicht Lactat, sondern Milchsäure: pro Lactat fällt auch ein H+ an. Wenn diese Protonen die Pufferkapazität des Blutes übersteigt, ergibt sich eine Azidose, die sog. Lactazidose.


Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


02/19/2013 04:38 PM

08/04/2014

08/27/2014


KBr

dlu

Näf-Wolf S.