
Biochemie
Ferritin ist das Mass für das vorhandene Depoteisen. Es erlaubt die Erkennung einer Speicherentleerung, bevor eine mikrozytäre Anämie manifest wird.
Ferritin ist das Eisenspeicherprotein des Körpers. Es kommt in allen Zellen vor; die höchsten Konzentrationen findet man in der Leber, in der Milz und im Knochenmark.
Ferritin ist ein Konglomerat aus bis zu 24 Proteinuntereinheiten, von denen es zwei Klassen - genannt L (liver) und H (heart) - gibt, welche in unterschiedlichen Proportionen zu einem Ferritinmolekül zusammengefügt werden, je nachdem woher das Ferritin stammt. Das Ferritin, das in den Leberzellen, der Milz und des Knochenmarks synthetisiert wird sowie das Ferritin im Plasma, bestehen vor allem aus L-Untereinheiten, während H-reiches Ferritin im Herzmuskel und in der Plazenta vorkommt.
Das Eiweiss wird als Apoferritin (Ferritin ohne Eisen), synthetisiert und von den Zellen ins Plasma freigesetzt. Im Blut wird es mit Eisen beladen. Die 24 Proteinuntereinheiten bilden eine Hohlkugel von etwa 12 nm Durchmesser, in die bis zu 4000 Atome (im Schnitt 2500) dreiwertiges Eisen als Fe(OH)3 und FePO4 eingelagert werden, je nach dem, wie viel Eisen zur Verfügung steht (Eisenstatus).
Bei längerdauernder Eisenüberladung findet man in den Lysosomen der Leberzellen ein unlösliches, teilweise denaturiertes Abbauprodukt des Ferritins, das Hämosiderin.
Molekulargewicht: Apoferritin etwa 450 kDa
Klinik
Das Plasmaferritin gilt als bester Parameter für die Eisenspeicher des Körpers. Die Eisenwerte sind starken intra- und interindividuellen Schwankungen unterworfen und lassen sich deshalb isoliert nicht zur Beurteilung einer Anämie herbeiziehen. | 
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