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Laborkartei



Analysenname

Natrium
Plasma


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

IKCI Plasma/Serum [grau] 1
Elektrolyte


Material

Li-Heparin-Plasma [Monovette orange]




Patientenvorbereitung

-


Probenentnahme

Vene maximal 2 Minuten stauen


Mindestvolumen

2 mL Blut


Mindestvolumen Kinder



zusammen mit 5 anderen häufigen Analysen: total 1 mL
mikro: mind. 0.3 mL Blut


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

4-8 °C 7 Tage
7 Tage


Methode

indirekte Potentiometrie mit ionenselektiver Elektrode (ISE) [Cobas 6000]


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.

Messgenauigkeit besser als 2%
Signifikanter Anstieg für einen gegebenen Patienten (RCV) = 3%

Material
Alter
Referenzbereich
Li-Heparin-Plasma
    Erwachsene
135 - 145 mmol/L
    Kinder:Frühgeborene
    < 28 Tage
    1 - 12 Monate
    ab 1 Jahr
128 - 147 mmol/L
132 - 147 mmol/L
129 - 143 mmol/L
132 - 145 mmol/L



Taxpunkte, AL-Position

2.5 Taxpunkte

1574.00


Indikation

Überprüfung der Elektrolyte, des Wasser- und Säure-Basen-Haushalts sowie der an der Natrium-Homöstase beteiligten Organe (Nieren, Nebennierenrinde), Neuromuskuläre Funktionsstörungen, Überwachung von Medikamenten welche auf die Natriumkonzentration einwirken (Diuretika)


Alternative Suchbegriffe

engl. sodium, chem. Zeichen Na


Laborkartei-Links

Natrium [Urin], Natrium [Vollblut], Chlorid [Plasma], Osmolalität [Plasma]


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Anmerkung zur Interpretation der Werte
Die Natriumkonzentration im Plasma ist kein Mass für den Natriumbestand, sondern des Bestandes an freiem Wasser, d. h. ein Mass für die Funktion der Osmoregulation. Das Plasma-Natrium ist daher nie isoliert, sondern immer in Zusammenhang mit anderen Kenngrössen des Wasser- und Elektrolythaushaltes zu beurteilen. Abweichungen von extrazellulärem Volumen und der Osmolalität können unabhängig in freier Kombination auftreten.

Erhöhte Werte
ungenügende Flüssigkeitszufuhr
Wasserverlust: gastrointestinal, renal, über Lunge oder Haut
Natriumüberschuss: primärer Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom) Medikamente:die in Form von Natrium-Salzen vorliegen

Erniedrigte Werte
Natriumverluste: extrarenale, renale
Natriumverdünnung: beim Syndrom der inappropriaten ADH-Sekretion (SIADH ), Zufuhr grosser Wassermengen (Polydipsie)
Generalisierte Oedeme, Hyperglykämie
Medikamente:Carbamazepin (Tegretol, Timonil), Cyclophosphamid (Endoxan), Furosemid (Lasix), Thiazide (Comilorid Mepha, Esidrex, Hygroton), Vincristine (Oncovin)



Umrechnung / Faktor

[mmol/L] = [mEq/L]


Klinik, Biochemie


Natrium ist im extrazellulären Raum mit etwa 140 mmol/L das mengenmässig bedeutendste Kation; intrazellulär beträgt seine Konzentration nur rund 10 mmol/L. Umgekehrt ist Kalium intrazellulär mit
ca. 160 mmol/L vertreten, während seine Konzentration in der Extrazellulärflüssigkeit zwischen
4 und 5 mmol/L liegt. Für diesen lebenswichtigen Ionengradient sorgt u. a. die Na+/ K+-ATPase, ein in der Zellmembran verankertes Enzym, das gegen ein Konzentrationsgefälle Na+ aus der Zelle hinaus und K+ in die Zelle hineinpumpt und dafür Energie benötigt.

Natrium- und Wasserhaushalt sind miteinander gekoppelt. Na+ und Cl- sind die mengenmässig wichtigsten osmotisch aktiven Substanzen des Extrazellulärraumes. In der Niere wird die Ausscheidung von Natrium und Wasser so reguliert, dass das Extrazellulärvolumen in etwa konstant bleibt und die Osmolalität des Plasmas zwischen 280 - 300 mosmol/kg beträgt.
Dabei spielen zwei ineinander greifende hormonelle Regelkreise eine Rolle:

  1. Änderungen des Natrium-Bestandes im Extrazellulärraum führen (mit Hilfe der Osmoregulation) zu gleichsinnigen Änderungen des Extrazellulärvolumens; über Volumen- und Druckrezeptoren in der Niere, im rechten Vorhof und im Aortenbogen wird das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System aktiviert. Aldosteron bewirkt die Rückresorption von Na+ im Nierentubulus; über die Ausscheidung oder Rückresorption von mehr oder weniger Na+ kann der Na+-Bestand und damit das Extrazellulärvolumen normalisiert werden. Beteiligt an der Regulation des Extrazellulärvolumens ist auch das BNP (brain natriuretic peptide), das durch die Volumenbelastung des Herzventrikels ausgeschieden wird und ebenfalls zu erhöhter Urinproduktion führt.
  2. Änderungen der Natriumkonzentration werden durch Osmorezeptoren im Hypothalamus wahrgenommen und mit einer Änderung der Ausschüttung von ADH aus der Hypophyse beantwortet. ADH fördert die Rückresorption von Wasser in der Niere. Renale Ausscheidung und Rückresorption von Wasser sowie der Durst halten Natriumkonzentration und Osmolalität im Normbereich.
Beide Regelkreise können unabhängig voneinander gestört sein.

Natrium wird glomerulär filtriert (bei einem Gesunden rund 25' 000 mmol/Tag). Normalerweise werden > 99 % der filtrierten Menge im Tubulus wieder rückresorbiert; ausgeschieden werden nur etwa 30 - 300 mmol/Tag.

Eine Änderung der Natriumausscheidung ergibt sich u. a.

  • wenn die Zufuhr von Natrium erhöht oder verringert wird
  • wenn die glomeruläre Filtration abnimmt oder wesentlich zunimmt
  • bei einer Schädigung der Nierentubuli
  • wenn das Extrazellulärvolumen ändert
  • wenn die Plasmaosmolalität ändert
  • bei Störungen des Säure-Basen-Haushalts
  • falls Regelkreise gestört sind (z. B. Erkrankungen der Nebenniere, Verletzungen der Hypophyse)
  • durch den Einfluss verschiedener Medikamente, z. B. Diuretika.




Literatur


1. OH MS, Kim HJ, Carroll HJ. Recommendations for the treatment of sympomatic hyponatremia. Nephron 1995; 70: 143 - 150





Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


11/04/2003 02:50 PM

11/08/2012

11/08/2012


Lili

Walz B.

Printzen G.