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Laborkartei



Analysenname

Lipase
Plasma, Punktate


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

IKCI: Plasma/Serum oder Urin/ Liquor
Enzyme oder Punktate


Material

Li-Heparin-Plasma [Monovette orange]
Punktate




Patientenvorbereitung

Patient vorzugsweise nüchtern, Blutentnahme am liegenden Patienten nach 10 Minuten Ruhe (Entnahme in aufrechter Körperhaltung ergibt bis zu 10 % höheren Wert)


Probenentnahme

Vene maximal 2 Minuten stauen


Mindestvolumen

2 mL Blut


Mindestvolumen Kinder



zusammen mit 5 anderen häufigen Analysen: total 1 mL
mikro: mind. 0.3 mL Blut


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

eine Woche bei + 4 - 8 °C / 12 Monate bei -15-20 °C
7 d nach Blutentnahme


Methode

enzymatischer Farbtest, Messung bei 37 °C [Cobas 6000]


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.

Messgenauigkeit besser als 3%.
Signifikanter Anstieg für einen gegebenen Patienten (RCV) = 12%

Material
    Alter
Referenzbereich
Li-Heparin-Plasma
    Erwachsene
13 - 60 U/L (37 °C)


Taxpunkte, AL-Position

5 Taxpunkte

1537.00


Indikation

Pankreatitis, Makroamylasämie


Alternative Suchbegriffe

Triacylglycerol-Acylhydrolase, EC 3.1.1.3


Laborkartei-Links

Amylase [Plasma], Pankreas Amylase [Plasma]


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Erhöhte Werte
akute Pankreatitis, Schub einer chronischen Pankreatitis, obstruktive chronische Pankreatitis
Medikamente:Asparaginase (Asparaginase, Erwinase), Azathioprin (Imurek)

Analytische Interferenzen
Proben von Patienten mit Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), können in seltenen Fällen zu unzuverlässigen Resultaten führen



Umrechnung / Faktor

[U/L]× 0.0167 = [µkat/L]
[U/L]× 16.67 = [nkat/L]
[µkat/L]× 60 = [U/L]
[nkat/L]× 0.06 = [U/L]


Klinik, Biochemie


Viele der Enzyme, welche wir im Blut bestimmen können, gelangen beim Zelluntergang im Rahmen der normalen Zellmauserung der Geweben ins Blut. Viele Enzyme sind im Organismus nicht gleichmässig verteilt, sondern sie kommen in besonders hoher Konzentration oder sogar ausschliesslich in einzelnen Organen und Geweben vor. Steigt ihre Aktivität im Blut an, so weist dies auf Zellschäden in ihren Herkunftsorganen hin. Die Lipase stammt v.a. aus dem Pankreas.

Die Pankreaslipase wird in den Acinuszellen des Pankreas synthetisiert und zum überwiegenden Teil ins Duodenum abgegeben. Lipasen spalten Triglyceride. Die Pankreaslipase hat die Aufgabe, im Darm die mit der Nahrung aufgenommenen Triglyceride zu Diglyceriden, Monoglyceriden und schliesslich zu Fettsäuren und Glycerin abzubauen. Ein kleiner Teil (< 1 % der Aktivität) gelangt beim Gesunden ins Blut. Ein Anstieg im Serum zeigt eine erhöhte Permeabilität der Acinuszellen oder eine Abflussstörung des Gangsystems des Pankreas an. Eine erniedrigte Pankreaslipase deutet auf Synthesestörungen im Pankreas, z.B. bei Pankreatitis mit massivem Zerstörung des Gewebes.

Neben der Pankreaslipase wurden noch zwei verwandte "Pancreatic lipase related proteins" mit ähnlicher Substratspezifität beschrieben, welche aus der Magenschleimhaut und der Glandula submandibularis stammen (2). Sie werden teilweise mitgemessen.


Lipase
Triglycerid + 3 H2O ¬¾¾¾¾¾¾® Glycerin + 3 Fettsäure-anionen

Das pH-Optimum der Pankreaslipase liegt bei etwa pH 9. Da das Substrat wasserunlöslich ist, benötigt sie für ihre Aktivität Cofaktoren: eine Colipase (ein Peptid mit 84 AS) sowie Gallensäuren, die um das Substrat Micellen bilden, sowie Kalziumionen. Sie wirkt in vivo sowie in vitro nur unter diesen Bedingungen.

Pankreaslipase ist ein Protein aus einer Kette mit 449 Aminosäuren und einem Molekulargewicht von 49'000 Dalton. Es enthält einen Kohlenhydratrest.



Bemerkungen


Das Spezimen darf wegen der Komplexierung mit Kalzium kein EDTA, Oxalat, Fluorid oder Citrat enthalten.


Literatur


  1. Tietz N, Shuey D : Lipase in serum - the elusive enzyme : an overview. Clin Chem 1993; 39:746 - 756
  2. Giller T, Buchwald P, Blum-Kaelin D, Hunziker W : Two novel human pancreatic lipase related proteins, hPLRP1 and hPLRP2. Differences in colipase dependence and in lipase activity.JBiol Chem 1992; 267: 16'509 - 16.
  3. Lorentz K : Lipase in : Lothar Thomas (ed) : Labor und Diagnose 2005: 113-117





Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


11/14/2003 09:41 AM

01/09/2013

01/09/2013


Lili

Walz B.

Printzen G.