
Autoantikörper gegen DNA sind eine Untergruppe der Autoantikörper gegen Zellkerne. Die klinisch relevanten Anti-DNA sind gegen doppelsträngige DNA (dsDNA) gerichtet, sie binden die DNA unabhängig von der Basensequenz. Die Antikörper können zur Gruppe der IgG, IgM oder IgA gehören.
Medikamente oder Viren können in manchen Fällen vorübergehend die Bildung von Autoantikörpern gegen dsDNA auslösen.
Autoantikörper gegen DNA kommen besonders häufig und teilweise hochtitrig beim systemischen Lupus erythematodes (SLE) vor. Sie können zur Diagnose und zur Verlaufsbeobachtung dieser Krankheit verwendet werden.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, dsDNA-Antikörper nachzuweisen: indirekte Immunfluoreszenz mit Crithidia luciliae (qualitativ), sowie verschiedene immunometrische Verfahren (Radioimmunoassay, Enzymimmunoassay oder Lumineszenzimmunoassay). Leider sind die Ergebnisse der einzelnen Methoden schlecht miteinander vergleichbar.
Im IKCI werden Autoantikörper gegen dsDNA mit einem quantitativen Enzymimmunoassay auf Mikrotiterplatten bestimmt (Pharmacia SynElisa Anti-DNA). Der Test weist IgG-Autoantikörper gegen doppelsträngige (native) DNA nach. Diese gelten als besonders typisch für SLE. Je weiter der gemessene Wert vom Cutoff liegt, umso eher handelt es sich um einen Lupus erythematodus.
Beim Sjögren-Syndrom und bei mixed connective tissue disease ist der Test in etwa 10% der Fälle ebenfalls positiv. Bei diesen Verdachtsdiagnosen hat aber der Nachweis Anti-Neutrophiler-Antikörper (ANCA) erste Priorität. |