
Diagnostische Beurteilung | 
Mutationen und genetischer a1-Antitrypsin-Mangel :
a1-Antitrypsin besteht aus einer Kette mit 394 Aminosäuren; in den Positionen 70, 107 und 271 befinden sich drei N-glycosidisch gebundene Kohlehydratreste. Das aktive Zentrum besteht aus Met-358 und Ser-359. Das Molekulargewicht beträgt rund 51' 000 Dalton
Der Mangel beruht auf einer Punktmutation im alpha-1-Antitrypsin Gen auf Chromosom 14. Bislang sind über 75 verschiedene Varianten beschrieben worden. Die wichtigsten sind:
- M-Allel (Normalvariante)
- Z-Allel, trägt in Position 342 ein Lysin statt ein Glutamin. Das Produkt hat nur noch 10% der normalen Protease-Aktivität. Es wird mangelhaft glykosiliert und kann die Hepatozyten, in denen es synthetisiert wird, nur schwer verlassen. Die Folge ist ein vermehrter Kollagen- und Elastinabbau, welcher zu Zellschädigungen in der Leber und Lunge (Leberzirrhose, Leberkarzinom, Lungenemphysem) führt. Ein Lungenemphysem wird durch Rauchen begünstigt. Das Z-Allel kommt nur bei der kaukasischen Rasse vor, vor allem in Skandinavien.
- S-Allel, trägt in Position 264 ein Valin statt ein Glutamin. Die Aktivität des Genproduktes beträgt noch 60% des M-Allels. Die S-Variante scheint sich nur in Kombination mit der Z-Variante, also bei doppelt heterozygoten Personen, nachteilig auszuwirken. Die S-Variante kommt auf der iberischen Halbinsel am häufigsten vor.
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