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Laborkartei



Analysenname

Prolactin
Serum


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

IKCI Plasma/Serum [grau] 2
Sexualhormone


Material

Serum [Monovette braun]




Patientenvorbereitung

Blutspiegel tageszeitabhängig, Stress beeinflusst den Blutspiegel (ev. Venen-Katheter legen und nach 30 Minuten zweite Blutprobe entnehmen)


Probenentnahme

Blutentnahme zwischen 7 und 9 Uhr


Mindestvolumen

-


Mindestvolumen Kinder



-


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

1 d bei + 4 - 8 °C (Gelröhrchen), 14 d bei +4-8 °C (abgetrennte Proben)
6 Monate bei minus 15-20 °C
Nachbestellung innerhalb 1 d (Gelröhrchen) / 7 d (abgetrennte Proben)


Methode

Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA), Sandwichprinzip [Cobas 6000)
Standard: 3. IRP WHO-Referenzstandard 84/500
Zum Ausschluss einer Makroprolactinämie wird bei erhöhtem Prolactin im Labor routinemässig ein PEG-Fällungstest ausgeführt.


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.

Messgenauigkeit besser als 4%.

Material
    Alter
Referenzbereich
Serum
    Frauen
4.8 - 23.3 µg/L
    Männer
4.0 - 15.2 µg/L



Taxpunkte, AL-Position

14.8 Taxpunkte

1623.00


Indikation

Frauen: Sterilitätsdiagnostik, Amenorrhöe, Oligomenorrhöe, anovulatorische Zyklen, Corpus luteum-Insuffizienz, Virilisierung, Galaktorrhöe, Mastodynie, Mastopatie, Therapiekontrolle beim Abstillen
Männer: Libido- und Potenzstörungen, Hypogonadismus, Sterilitätsdiagnostik, Galaktorrhöe
Beide Geschlechter: Verdacht auf hypophysäre und hypothalamische Erkrankung


Alternative Suchbegriffe

Prolaktin, PRL


Laborkartei-Links

Freies Testosteron [Serum], FSH [Serum], LH [Serum], Oestradiol [Serum], Progesteron [Serum]


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Erhöhte Werte
Stress, Schwangerschaft und Stillperiode, Prolactinome, Störungen des Prolactintransports zur Adenohypophyse (andere Tumore, Durchtrennung des Hypophysenstiels, Hypothyreose, Niereninsuffizienz
Medikamente:Amitryptilin (Saroten), Clomipramin (Anafranil), Dibenzodiazepine [Clozapin (Leponex), Olanzapin (Zyprexa)], Domperidon (Motilium), Flunarizin (Sibelium), Haloperidol (Haldol), Imipramin (Tofranil), Labetalol (Trandate), Megestrol (Megestat), Methyldopa (Aldomet), Metoclopramid (Paspertin, Primperan), Oestrogene, Orale Kontrazeptiva, Phenothiazine (Nozinan, Prazine), Promazin (Prazine), Thiethylperazin (Torecan), Thioridazin (Melleril), Trimipramin (Surmontil), Verapamil (Isoptin), Zuclopenthixol (Clopixol)

Erniedrigte Werte
pathophysiologisch nicht von Bedeutung
Medikamente:Biotin > 5 mg/Tag [analytisch], Bromocriptin (Parlodel), Cabergolin (Dostinex), Dopamin (Dopamin), Ergotamin (Cafergot), Levodopa (Madopar), Naloxon (Narcan), Nifedipin (Adalat), Tamoxifen (Nolvadex)

Analytische Interferenzen
Makroprolactin, Antikörper gegen tierische Immunglobuline (z. B. HAMA), Antikörper gegen Streptavidin



Umrechnung / Faktor

[µg/L] = [ng/mL]
[ng/mL] × 21.2 = [mU/L]
[mU/L] × 0.0472 = [ng/mL]


Klinik, Biochemie


Prolactin wird in der Adenohypophyse synthetisiert. TRH stimuliert die Freisetzung von Prolactin, Dopamin hemmt sie. Prolactin wird in Pulsen mit einer Frequenz von etwa einer Stunde produziert; diesem Muster ist zudem ein zirkadianer Rhythmus überlagert. Die biologische Halbwertszeit beträgt weniger als eine Stunde. All dies bewirkt, dass die Blutspiegel des Prolactins beträchtliche Schwankungen aufweisen.

Prolactin stimuliert bei Frauen die Entwicklung der Brust und die Laktation nach der Entbindung.
Hohe Prolactinkonzentrationen unterdrücken die pulsatile Freisetzung von Gonadorelin (GnRH) und damit auch diejenige von LH. Die Folge ist ein hypothalamischer Hypogonadismus, der sich bei Frauen in Zyklusstörungen, Amenorrhoe und Sterilität, bei Männern in Libido- und Potenzstörungen äussern kann.

Stress bewirkt die Ausschüttung von Prolactin. Zahlreiche Medikamente, vor allem solche, die in den Hirnstoffwechsel eingreifen, haben ebenfalls einen Einfluss auf den Prolactin-Blutspiegel.

Monomeres Prolactin ist ein Glycoprotein mit einem Molekulargewicht von rund 23 Kilodalton. Es besteht aus 199 Aminosäuren, die in einer einzigen Kette angeordnet sind, und einer Kohlenhydratkette am Asparagin 31.

Das Prolactin im Serum ist jedoch heterogen. In manchen Seren findet man neben dem monomeren Prolactin auch Formen mit höherem Molekulargewicht, darunter eine Form, die als Makroprolactin bezeichnet wird. Es wurden mindestens die folgenden Formen identifiziert:
    Name
    Struktur
Molekulargewicht
biologisch aktiv
    Prolactin
    monomer
23 kD
    ja
    big prolactin
    dimer
46 kD
    nein
    Makroprolactin
    Prolactin-IgG-Komplex
> 100 kD
    nein

Makroprolactin kann bei der Bestimmung Probleme verursachen. Manche Analysensysteme, darunter auch der im IKCI verwendete cobas6000, erfassen Makroprolactin überproportional. Dadurch kann eine Hyperprolactinämie vorgetäuscht werden, die für den Patienten eine Reihe von unnötigen Abklärungen und Massnahmen zur Folge hat. Daher wird ein Spezimen mit erhöhtem Prolactin routinemässig auf die Anwesenheit von Makroprolactin überprüft.

Es gibt Patienten bei denen beide Formen gleichzeitig vorliegen: ein wesentlicher Anteil Makroprolactin und zuviel monomeres Prolactin.



Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


08/10/2004 08:57 AM

04/16/2012

04/19/2012


Lili

Walz B

Printzen G.