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Laborkartei



Analysenname

Porphyrine differenziert = gesamt Porphyrine
Urin


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 60 29


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

IKCI: Urin/ Liquor
Porphyrinanalysen


Material

Spontanurin
Lichtgeschützt!!!


-


Nicht möglich aus Urin mit Salzsäurezusatz.


Patientenvorbereitung

-


Probenentnahme



Mindestvolumen



Mindestvolumen Kinder



-


Analysenfrequenz

2x wöchentlich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

1 Wo. im KS, länger gefrieren.
nicht möglich


Methode

HPLC


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.





Externe Analyse

Analyse erfolgt in externem Partnerlabor


Externes Labor

Analyse erfolgt im Partnerlabor


Adresse Partnerlabor

17 Stadtspital Triemli Zentrallabor


Taxpunkte, AL-Position

205 Taxpunkte

1611.00


Indikation

Verdacht auf akute Porphyrie, Verdacht auf Porphyria cutanea tarda, Verdacht auf kongenitale erythropoetische Porphyrie (Günther'sche Porphyrie) [extrem selten]


Alternative Suchbegriffe

Koproporphirin, Uroporphirin, Porphyrie


Laborkartei-Links

-


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Erhöhte Werte
akute Porphyrie (akut-intermittierende Porphyrie, Porphyria variegata, hereditäre Koproporphyrie), Porphyria cutanea tarda, kongenitale erythropoetische Porphyrie (Günther'sche Porphyrie) [extrem selten], unspezifisch bei Leberschäden verschiedener Genese


Umrechnung / Faktor

-


Klinik, Biochemie


Biochemie
Delta-Aminolävulinsäure, Porphobilinogen und die Porphyrine sind Vorläufer des Häms. Jeder Schritt der Hämbiosynthese wird durch ein spezifisches Enzym katalysiert. Die Porphyrinsynthese wird durch eine negative Rückkopplung kontrolliert: das Endprodukt Häm hemmt die Delta-Aminolävulinsäure-Synthetase (ALS-Synthase), welche die Bildung der Delta-Aminolävulinsäure aus Glycin und Succinyl-CoA katalysiert.

Porphyrien sind angeborene Störungen der Hämsynthese. Es gibt verschiedene Porphyrieformen; jede Form wird durch den Mangel eines bestimmten Enzyms verursacht. (1), (2) Die Folge ist, dass zu wenig Häm gebildet wird. Dadurch entfällt die Hemmung der Delta-Aminolävulinsäure-Synthetase: es werden grosse Mengen von Porphyrinvorläufern und Porphyrinen gebildet, die man im Urin und im Stuhl und (bei der erythropoetischen Protoporphyrie) in den Erythrozyten nachweisen kann.

Eine Übersicht über die Biosynthese, die Enzymdefekte und die Porphyrieformen gibt die untenstehende Abbildung: (1)


Hepta-, Hexa- und Pentacarboxyporphyrin (in der Abbildung als 7-, 6-, 5-COOH bezeichnet) sind Zwischenstufen bei der Umwandlung von Uro- in Koproporphyrin. Sie sind beim Gesunden nicht nachweisbar.

Neben den angeborenen Störungen gibt es auch erworbene Defekte der Hämbiosynthese. Blei hemmt die Aktivität der Delta-Aminolävulinsäure-Dehydratase, der Koproporphyrinogen-Oxidase und der Ferrochelatase. Die Symptome der Bleivergiftung gleichen denen einer akuten Porphyrie.
Unspezifisch erhöhte Ausscheidung von Koproporphyrin: Bei erworbenen Leberschädigungen verschiedener Genese (Zirrhose, Hepatitis, Alkoholmissbrauch) kann man eine erhöhte Ausscheidung von Koproporphyrin im Urin messen, ohne dass eine Porphyrie vorliegt.

Ausscheidungsmuster der Porphyrine und Porphyrinvorläufer bei verschiedenen Porphyrieformen:

  • normal: Delta-Aminolävulinsäure < 35 µmol/d, Porphobilinogen < 16 µmol/d, Uroporphyrin < 35 nmol/d, Koproporphyrin < 280 nmol/d, Hepta-, Hexa- und Pentacarboxyporphyrin nicht nachweisbar
  • akute Porphyrien:
    -
    akut-intermittierende Porphyrie: Porphobilinogen und Delta-Aminolävulinsäure vermehrt, Uro-und Koproporphyrin vermehrt, Hepta-, Hexa- und Pentacarboxyporphyrin nachweisbar,
    Bestätigung: Bestimmung der Urosynthetase-Aktivität (Prof. E. Minder, Triemlispital Zürich)
    -
    Porphyria variegata: Gleiche Laborbefunde im Urin wie bei der akut-intermittierenden Porphyrie,
    Differenzialdiagnose und Bestätigung: Bestimmung der Stuhlporphyrine (Prof. E. Minder, Triemlispital Zürich)
    -
    hereditäre Koproporphyrie: Porphobilinogen und Delta-Aminolävulinsäure vermehrt, vor allem Koproporphyrin vermehrt, Uroporphyrin, Hepta-, Hexa- und Pentacarboxyporphyrin nachweisbar, Bestätigung: Bestimmung der Stuhlporphyrine (Prof. E. Minder, Triemlispital Zürich)
  • Porphyria cutanea tarda: Uroporphyrin und Heptacarboxyporphyrin stark vermehrt, Hexa- und Pentacarboxyporphyrin nachweisbar, Koproporphyrin vermehrt oder normal, Porphobilinogen und Delta-Aminolävulinsäure normal
  • erythropoetische Protoporphyrie: Protoporphyrin in Erythrozyten erhöht, Urinbefunde meist normal
  • kongenitale erythropoetische Porphyrie (Günther'sche Porphyrie): Porphyrin-Isomere der I-Serie überwiegen bei weitem, Uroporphyrin I massiv vermehrt, Hepta-, Hexa-, Pentacarboxyporphyrin und Koproporphyrin vermehrt, Porphobilinogen und Delta-Aminolävulinsäure normal
  • Bleivergiftung: Porphobilinogen normal, Delta-Aminolävulinsäure erhöht, Protoporphyrin in Erythrozyten mässig erhöht
  • unspezifische Erhöhung des Koproporphyrins: bei Leberschäden verschiedener Genese

Klinik
Porphyriker zeigen entweder Hautsymptome oder neurologische Symptome oder beide zugleich.
  • Hautsymptome:
    -
    akute Photodermatose (sehr schmerzhaft]: erythropoetische Protoporphyrie
    -
    erhöhte Fragilität der Haut mit Blasenbildung: Porphyria cutanea tarda, Porphyria variegata, hereditäre Koproporphyrie
    -
    schwere Photomutilationen nach Lichtexposition: kongenitale erythropoetische Porphyrie (M. Günther)
  • neurologische Symptome:
    Abdominalkoliken, Obstipation, Erbrechen, in schweren Fällen Lähmungen, Bewusstseinsstörungen, Epilepsie: akut-intermittierende Porphyrie, Porphyria variegata, hereditäre Koproporphyrie, Bleivergiftung


Bemerkungen


Auftragsformular extern: Stadtspital Triemli
Rückseite Spontanurin

Laborintern: Probe kann am Freitag per A-Post verschickt werden. Möglich auch bis Montag im KS
lagern.


Beurteilung: Prophyrie-Beratung im Triemlispital: Prof. Elisabeth Minder Tel 044 466 23 20

Siehe auch:
http://www.stadt-zuerich.ch/triemli/de/index/kliniken_institute/zentrallabor/epp_diagnostik.htm


Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


01/21/2011 01:33 PM

04/16/2012

04/18/2012


Walz B.

Walz B

Printzen G.