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Laborkartei



Analysenname

CA 19-9
Serum


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

IKCI: Plasma/Serum
Tumormarker


Material

Serum [Monovette braun]




Patientenvorbereitung

-


Probenentnahme

-


Mindestvolumen

2 mL Blut


Mindestvolumen Kinder



2 mL Blut


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

Serum 30 d bei + 4 - 8 °C
bis zu 5 d nach Blutentnahme


Methode

Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA), Sandwichprinzip
[Cobas 6000]


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.

Messgenauigkeit besser als 6%

Material
Alter
Referenzbereich
Serum
Kinder / Erwachsene
< 37 U/mL



Taxpunkte, AL-Position

24 Taxpunkte

1218.00


Indikation

Verlaufsbeurteilung des Pankreaskarzinom, Zweitmarker bei Kolon-, Magen-, Leber- und Gallenweg- und Ovarialkarzinom, nicht geeignet als Screening-Test


Alternative Suchbegriffe

Cancer Antigen 19-9, GICA (Gastrointestinal Cancer Antigen)


Laborkartei-Links

CA 125 [Serum], CEA [Serum]


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Anmerkung zur Interpretation der Werte
Personen mit der seltenen Blutgruppenkonstellation Lewis a/b negativ können CA 19-9 nicht synthetisieren.

Die Bedeutung von CA 19-9 bei benignen und malignen Erkrankungen siehe Tabelle Biochemie, Klinik. CA19-9 ist bei Cholostase diagnostisch nicht verwertbar.

Vorsicht: Verlaufskontrollen sind nur möglich, wenn die Tests mit dem gleichen System erfolgen.

Analytische Interferenzen
Antikörper gegen tierische Immunglobuline (z. B. HAMA)



Umrechnung / Faktor

[U/mL] = [kU/L]


Klinik, Biochemie


CA 19-9 ist in der differenzialdiagnostischen Abklärung des Pankreaskarzinoms der Marker mit der höchsten diagnostischen Sensitivität und Spezifität. Allerdings kommt es bei akuten oder aktiven Erkrankungen des Pankreas, der Leber oder der Gallenwege (Cholestase!) transitorisch teilweise zu Erhöhungen des CA 19-9, die Werte steigen jedoch nur in seltenen Fällen so hoch an, wie beim Pankreaskarzinom. Bei der klinischen Besserung findet eine Normalisierung des Wertes statt.

In der Literatur finden sich folgende Angaben zur prozentualen Häufigkeit verschiedener Messwerte bei ausgewählten malignen und benignen Erkrankungen.
% der Patienten mit CA19-9 Konzentrationen in U/mL
N
0 - 37
37.1 - 60
61 - 240
241 - 500
> 500
gesunde Personen
gesunde Frauen
592
97.0
2.2
0.8
0
0
maligne Erkrankungen
Colon-/Rectumkarzinom
379
4.0
7.1
18.7
10.3
23.8
Pankreaskarzinom
187
25.1
4.8
17.7
9.6
42.8
Magenkarzinom
106
50.0
13.2
24.5
5.7
6.6
Leberkarzinom
60
33.3
10.0
38.3
10.0
8.3
Mammakarzinom
83
78.3
13.3
6.0
0
2.4
Lungekarzinom
77
76.6
10.4
7.8
2.6
2.6
benigne Erkrankungen
Pankreatitis
54
48.2
29.6
18.5
3.7
0
Diabetes mellitus
56
83.9
10.7
5.4
0
0
Leberzirrhose
90
52.2
22.2
14.4
7.8
3.3
Hepatitis
59
64.4
11.7
18.6
1.7
3.4
Cholestase
44
86.6
9.1
4.6
0
0
Lunge
66
81.8
7.6
9.1
1.5
0

CA 19-9 kommt als Bestandteil eines Gangliosids auf den Oberflächen normaler und maligner Zellen im Gastrointestinaltrakt vor. Im Blut befindet sich das Glykolipid in löslicher Form. CA 19-9 ist auch beim Gesunden in allen Körpersekreten, teilweise in sehr hohen Konzentrationen vorhanden, es kann hier diagnostisch aber nicht ausgewertet werden. Nur in der Aszitesflüssigkeit ist eine diagnostische Sensitivität von 50 % bei einer Spezifität von nahezu 100 % erreichbar.

CA 19-9 wird durch die Reaktion mit dem monoklonalen Antikörper 1116-NS-19-9 bestimmt. Dieser Antikörper reagiert mit einem Epitop, das ein Oligosaccharid aus 6 Zuckermolekülen enthält (1). Das CA 19-9-Epitop ist chemisch verwandt mit den Lewis-Blutgruppenantigenen: das Oligosaccharid unterscheidet sich nur durch einen zusätzlichen Zucker (Sialinsäure) vom Lewis-a-Antigen. Personen mit der Lewis-Blutgruppe Le a-/b- sind nicht in der Lage, CA 19-9 zu bilden, da ihnen eine Glycosyltransferase fehlt. Dies betrifft etwa 3 - 7 % der Bevölkerung (West Europa).

Es gibt bis heute keinen internationalen CA 19-9-Standard; die Testkits sind gegen ein firmeneigenes Referenzpräparat geeicht. Die angegebenen Referenzwerte in U/mL gelten daher nur für die bei uns verwendete Methode. Das heiss auch, dass CA 19-9-Verlaufskontrollen nur möglich sind, wenn die Tests mit dem gleichen System erfolgen.

In seltenen Fällen können Patientenseren Antikörper enthalten, die mitgemessen werden und ein falsch hohes Testresultat ergeben. Es kann sich dabei um Antikörper gegen tierische Immunglobuline (z. B. HAMA [human anti-mouse antibodies]) handeln, die der Patient durch eine Tumortherapie mit tierischen Antiseren oder eventuell durch beruflichen oder privaten Umgang mit Tieren erwirbt.
Obwohl die Herstellerfirmen der Tests Massnahmen treffen, um diese Art von Interferenzen zu verhindern, lassen sie sich nicht hundertprozentig ausschliessen. Falls ein erhöhtes Testresultat nicht ins klinische Bild passt, könnte ein solcher Störfaktor die Ursache sein.



Literatur


  1. Bechtel B. et al: J. Biol. Chem. 265 (1990) 2028 - 2037





Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


09/07/2004 09:10 AM

03/14/2012

03/14/2012


Lili

Walz B.

Printzen G.