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Laborkartei



Analysenname

Valproat
Serum


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

LUKS Intern: IKCI Urin / Liquor
Rückseite Zusätzliche Analysen Handeintrag
Formular externe Einsender: Plasma/Serum 2


Material

Serum [Monovette braun]




Patientenvorbereitung

-


Probenentnahme

übliche Zeit der Probenahme: Minimum/Tal (vor der nächsten Dosis)


Mindestvolumen

-


Mindestvolumen Kinder



-


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

8 d bei + 4 - 8 °C / 1 Monat bei -15-20 °C (nur abgetrennte Proben)
7 d (nur abgetrennte Proben)


Methode

Chemilumineszenz Mikropartikelimmunoassay (CMIA) [Architect ci4100]


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.
Material
üblicher therapeutischer Bereich
Serum
347 - 693 µmol/L


Taxpunkte, AL-Position

15.9 Taxpunkte

1070.00


Indikation

Therapeutisches Drug Monitoring


Alternative Suchbegriffe

Anti-Epileptika, Valproinsäure, Propylvaleriansäure
Convulex, Depakine, Orfiril


Laborkartei-Links

-


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Anmerkung zur Interpretation der Werte
Die Angaben zum Referenzbereich sind Richtgrössen, verschiedene Faktoren können die Wirkung beeinflussen.

Erniedrigte Werte
Medikamente:Barbiturate [Phenobarbital (Luminal)], Carbamazepine (Tegretol, Timonil)



Umrechnung / Faktor

[µg/mL] = [mg/L]
[mg/L] × 6.93 = [µmol/L]
[µmol/L] × 0.144 = [mg/L]


Klinik, Biochemie


N.B. Es empfiehlt sich bei Therapie mit den "älteren" Antiepileptica zu denen Valprat gehört, den Knochenstoffwechsel zu kontrollieren. Es bieten sich an: Ca, Phosphat, 25- OH Vitamin D und Crosslinks. (3)

Valproat oder Valproinsäure ist ein Antiepileptikum erster Wahl mit einem breiten Spektrum. Es senkt die Erregbarkeit von Nervenzellen durch Blockierung von Na+-Kanälen und durch Hemmung des Ca2+-Einstroms in die Zelle. Seine Struktur weist Ähnlichkeit mit der des Neurotransmitters GABA (g-Aminobuttersäure) auf.

Nebenwirkungen sind verhältnismässig mild: Magen-Darm-Beschwerden oder Tremor. Selten wird eine schwere Leberschädigung beobachtet, daher sollte Valproat nicht bei Patienten mit vorbestehender Leberschädigung angewendet werden.

Das TDM dient bei Valproat vor allem der Kontrolle der Compliance des Patienten.

Chemische Struktur:  

valproat.gif (859 Byte)

Valproat ist lipophil, es wird zu über 95 % in der Leber metabolisiert, weniger als 5 % werden unverändert durch die Niere ausgeschieden. Es gibt aktive Metaboliten. Im Plasma ist es zu über 90 % an Proteine gebunden. Die Eliminations-Halbwertszeit beim (nicht leberkranken Patienten) beträgt zwischen 6 und 17 Stunden. Es braucht etwa 2 - 4 Tage bis der Steady-State der Konzentration im Plasma erreicht wird.

Es gibt verschiedene Mechanismen, durch welche Antiepileptika den Blutspiegel anderer Medikamente oder endogener Substanzen beeinflussten, oder durch die sie selbst beeinflusst werden können:(2)

  1. Enzyminduktion: Diese führt zu einer schnelleren Metabolisierung der Antiepileptika, gleichzeitig verordneter Medikamente oder auch  endogener Substanzen. Der Blutspiegel sinkt, daher ist eventuell eine Dosisanpassung nötig. Beispiele für Enzyminduktoren sind Phenytoin, Phenobarbital und Carbamazepin.
  2. Hemmung der Biotransformation, Konkurrenz bei der Ausscheidung: Der Blutspiegel steigt an. Diese Wirkung zeigen zum Beispiel Valproat, Sulfonamide, Chloramphenicol, Phenylbutazon, Sultiam.
  3. Verdrängung aus der Bindung an Albumin und andere Plasmaproteine: Zunächst steigt die freie Fraktion des Medikaments an. Dies kann längerfristig unterschiedliche Folgen haben; ein Ansteigen des gesamten Plasmaspiegels, oder ein Absinken infolge einer schnelleren Elimination. Ein berüchtigter "Verdränger" ist Valproat, aber auch Acetylsalicylat, orale Antidiabetika und Cumarinderivate können diese Wirkung haben. Auch ein Albuminmangel ist bei der Dosierung zu berücksichtigen.


Literatur


  1. Drug Monitoring: Leitfaden für die klinische Praxis Abbott Diagnostics Division
    2. Auflage (1994)
  2. Lüllmann H, Mohr K, Wehling M Pharmakologie und Toxikologie 2003: 319 - 323 Thieme Verlag
  3. Baier P Valproat induzierte Osteopenie Schweiz Med Forum 2008; 8(15):283-4





Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


02/09/2005 08:19 AM

04/16/2012

04/23/2012


bw

B.Walz

Printzen G.