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Laborkartei



Analysenname

löslicher Transferrinrezeptor
Plasma


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

IKCI: Plasma/Serum
Eisen/ Anämie


Material

Li-Heparin-Plasma [Monovette orange]
Serum [Monovette braun]




Patientenvorbereitung

-


Probenentnahme

-


Mindestvolumen

2 mL Blut


Mindestvolumen Kinder



-


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

1 Wo. bei + 4 - 8 °C / 4 Wo. bei -15-20 °C
7 d


Methode

Immunturbidimetrischer Assay mit Reaktionsverstärkung durch Latexpartikel [Cobas 6000]


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.

Messgenauigkeit besser als 3%.

Material
Alter
Referenzbereich
Li-Heparin-Plasma
Erwachsene
Männer
Frauen
2.2 - 5.0 mg/L
1.9 - 4.4 mg/L

Ergebnisse, die mit unterschiedlichen Assays erzielt werden, sind nicht vergleichbar, da noch keine internationale Standards existieren.



Taxpunkte, AL-Position

87 Taxpunkte

1764.00


Indikation

Störungen des Eisenhaushaltes (insbesondere die Differenzialdiagnose zwischen Eisenmangelanämie und Anämien bei chronischen Erkrankungen), Überwachung einer Erythropoietin Therapie


Alternative Suchbegriffe

sTfR, soluble transferrin receptor


Laborkartei-Links

Eisen [Plasma], Transferrin [Plasma], Transferrinsättigung [Berechnung], Ferritin [Plasma], Hämochromatose: Mutation [Vollblut], Ferritin-Index


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Erhöhte Werte
Eisenmangel, Polyzythämie, hämolytischer Anämie, Thalassämie, hereditärer Sphärozytose, Sichelzellanämie, megaloblastische Anämie, Myelodysplasie, Vitamin B12-Mangel

"Falsch normale" Werte
sTfRl und Fe können falsch erhöht sein, wenn eine chronisch entzündliche Erkrankung (z. B. rheumatoide Arthritis, beta-Thalassämie oder maligne Erkrankung wie M. Hodgkin, Myelodysplastisches Syndrom) vorliegt. Ein Mangel an Funktionseisen wird bei noch vorhandener Speichereisenreserve kompensiert, so dass die sTfR-Werte normal erscheinen.

Erythropoietin Therapie
Bei der Therapie mit rhEPO (rekombinantes humanes Erythropoietin) ist der Anstieg des sTfR ein Indikator für den Therapieerfolg (2 Wochen nach Therapie > 25 %) und weist auf die Notwendigkeit einer Eisensubstitution hin.



Umrechnung / Faktor

[mg/L] × 0.1 = [mg/dL]
[mg/dL] × 10 = [mg/L]


Klinik, Biochemie


Biochemie
Der Transferrinrezeptor ist ein Membranglykoprotein, das eisenbeladene Transferrinmoleküle bindet, damit sie inkorporiert werden können.

Die Eisenaufnahme durch die Körperzelle wird durch die Expression des Transferrinrezeptors gesteuert. Wenn die intrazellulären Eisendepots aufgebraucht sind (Ferritinkonzentration < 12 µg/L), wird mehr Transferrinrezeptor exprimiert und in die Zellmembran eingebaut. Somit kann mehr Transferrin gebunden, und mehr Eisen aufgenommen werden. Das Transferrin bindet mit unterschiedlicher Affinität an den Transferrinrezeptor, je nachdem, wie stark es mit Eisen beladen ist.

Ferritin wird mit dem Transferrinrezeptor in die Zelle aufgenommen (Pinozytose). Danach gibt Ferritin Eisen an die Zelle ab, der aufgenommene Transferrinrezeptor wird teilweise proteolytisch degradiert. Einen Teil des Rezeptors wird nach Aussen ans Interstitium abgegeben und gelangt ins Plasma und kann dort als löslicher Transferrinrezeptor (sTfR; s = soluble) gemessen werden. Die Konzentration des löslichen Transferrinrezeptors im Plasma steht in direkter Korrelation zur Transferrinrezeptorkonzentration auf den Zellmembranen.

Ein Teil des löslichen Transferrinrezeptors im Plasma liegt mit Transferrin gebunden vor. Da 80 - 95 % der Transferrinrezeptormoleküle sich aber an der Oberfläche von blutbildenden Zellen des Knochenmarkes befinden, spiegelt die Konzentration des löslichen Transferrinrezeptors den Eisenbedarf dieser Zellen.

Klinik
Die klinische Beurteilung des Eisenstatus ist vor allem bei chronischen Erkrankungen schwierig. Eine Verbesserung der diagnostischen Möglichkeiten bietet sich durch die Bestimmung des löslichen Transferrinrezeptors im Plasma, da dieser Parameter unabhängig von Entzündungsreaktionen, Funktionsstörungen der Leber oder dem Vorliegen von Malignomen einen Eisenmangel anzeigen kann. Damit wird es möglich zwischen einer Anämie bei chronischen Erkrankungen und einer Anämie durch Eisenmangel zu differenzieren.

Der lösliche Transferrinrezeptor ist ein guter und früh ansprechender Parameter für einen Eisenmangel, da die Konzentration ansteigt noch bevor es zu einem signifikanten Abfall der Hämoglobinkonzentration kommt. Die Konzentration des löslichen Transferrinrezeptors beschreibt den funktionellen Eisenstatus, während Ferritin Hinweise auf die Eisenspeicher ermöglicht.

Der "Thomas-Plot" korreliert den sTfR/Log Ferritin-Wert und den Hb-Gehalt der Retikulozyten mit einander und ermöglicht die Differenzierung zwische Funktioneller Anämie durch mangelnder Erythropoese und Anämie durch Eisenmangel.(2,3)





Literatur


  1. Kuiper-Kramer EPA et al: Analytical and clinical implications of soluble transferrin receptors in serum. Eur J Clin Chem Biochem 1996; 34: 645-649
  2. Thomas C, Thomas L Biochemical markers and hematologic indices in the diagnosis of functional iron deficiency. Clin Chem 2002; 48:1066-76
  3. Thomas C, Thomas L Anemia of chronic disease: Pathophysiology and laboratory diagnosis Lab Hematology 2005; 11: 14-23





Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


11/06/2003 10:57 AM

03/23/2012

03/26/2012


Lili

Walz B.

Printzen G.