
Rohopium aus dem Saft des Schlafmohns (Papaver somniferum) enthält 5 strukturverwandte Alkaloide: Codein, Morphin, Noscapin, Thebain und Papaverin. Von diesen werden Morphin, Codein und Noscapin und eine Anzahl ihrer Derivate pharmakologisch genutzt - legal oder illegal.
Morphin und seine Derivate Dihydromorphin, Hydromorphon, Oxycodon und Nicomorphin sind starke Analgetika. Da sie zugleich eine euphorisierende Wirkung besitzen, können sie süchtig machen, und ihre Anwendung untersteht dem Schweizerischen Betäubungsmittelgesetz. Besonders gross ist die Suchtgefahr beim Heroin (Diacetylmorphin), für das es keine legale Anwendung gibt.
Bei Codein, Dihydrocodein, Ethylmorphin und Noscapin steht die antitussive Wirkung im Vordergrund. Ihre Anwendung fällt ebenfalls unter das Betäubungsmittelgesetz, mit Ausnahme von Präparaten, die geringe Mengen enthalten. Sie sind in einer Anzahl rezeptpflichtiger oder rezeptfrei erhältlicher Hustenmittel enthalten. Codein wird teilweise zu Morphin metabolisiert. Eine Unterscheidung zwischen Codein und Morphin ist ausschliesslich mit chromatographischen Methoden möglich. Wichtig ist daher eine Angabe der verwendeten Medikamenten (auch der rezeptfreien!).
Die Wirkungen der Opiate werden durch die Bindung an die Opioid-Rezeptoren im Zentralnervensystem vermittelt. Die natürlichen Liganden dieser Rezeptoren sind die Enkephaline und Endorphine: Peptide, die im Gehirn synthetisiert werden und die ebenso die Schmerzempfindung dämpfen können wie die körperfremden Opiate. Neuerdings sind auch Opiatrezeptoren in der Peripherie gefunden worden, was eine lokale Applikation, beispielsweise in einem Gelenk möglich macht.
Metabolismus einiger Opiate:
Die Quantifizierung der Opiat-Konzentration im Urin ist schwierig, sie hängt ab von der Trinkmenge, der Nierenfunktion, der Metabolisierungsrate und von vielen weiteren Faktoren. Daher ist eine quantitative Aussage nur im Plasma möglich. Wenn juristische Konsequenzen, beispielsweise eine Entlassung wegen Gefährdung anderer am Arbeitsplatz, zu befürchten sind, ist eine Bestätigungsanalyse mittels GC-MS oder LC-MS unumgänglich. | 
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