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Laborkartei



Analysenname

Phosphat anorganisch
Urin


Institut / Labor / Telefon

Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52
Labor Sursee - 041 926 40 37
Labor Wolhusen - 041 492 83 35


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

Urin / andere Materialien / Med. / Drogen
Laborauftrag Sursee / Wolhusen
Elektrolyte


Material

24h-Urin mit Salzsäure oder Spontanurin


-


Nicht möglich aus 24h-Urin ohne Säurezusatz. (Siehe Bemerkung intern)


Patientenvorbereitung

-


Probenentnahme

Sammelbehälter und Salzsäure (15 mL HCl 6N) anfordern (Tel. 52 52), Salzsäure vor Beginn der Sammlung in den Behälter geben, 24h-Urin sammeln in Sammelbehälter, Menge auf Auftragsformular notieren, mischen, 1 Urinmonovette aus 24h-Sammlung ins Labor bringen, ev. ganze Urinmenge


Mindestvolumen

1 Urinmonovette


Mindestvolumen Kinder



-


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

Haltbarkeit/Lagerung: 6 Monate bei + 4 - 8 °C (angesäuert)
Nachbestellung: 7 d (angesäuert)


Methode

Farbtest, Endpunkt-Bestimmung, Molybdat-Reaktion [Cobas 8000 c502]


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.

Messungenauigkeit < 3%.

Material
Alter
Referenzbereich
Urin
Erwachsene
13-44 mmol/l


Taxpunkte, AL-Position

3.2 Taxpunkte

1601.00


Indikation

Hyperparathyreoidismus, Störungen der tubulären Phosphat-Rückresorption (renale tubuläre Azidose, Phosphatdiabetes)


Alternative Suchbegriffe

anorganisches Phosphat, anorg. Phosphat


Laborkartei-Links

Phosphat anorganisch [Plasma], Calcium [Plasma], Calcium [Urin], Calcium ionisiert [Vollblut], Parathormon [Plasma]


Web-Links

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Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Erhöhte Werte
Hyperparathyreoidismus, Tumore mit Bildung von PTHrP,
Vitamin D-Mangel, renale tubuläre Acidose, Immobilisierung, Phosphatdiabetes

Pseudohyperphosphatämie (monoklonale Immunglobuline, beispielsweise Bence-Jones Proteine, binden Phosphate)
Medikamente:Diltiazem (Dilzem), Klistiere mit phosphathaltigen Lösungen (Freka-Clyss)

Erniedrigte Werte
Hypoparathyreoidismus, chronische Niereninsuffizienz, erhöhter Phosphatbedarf (Wachstum, Schwangerschaft)
Medikamente:Insulin (Actrapid, Humalog, Insulatard, Mixtard, Novomix, Novorapid, Semilente), Glucoseinfusionen



Umrechnung / Faktor

[mmol] × 0.031 = [g]
[g] × 32.3 = [mmol]


Klinik, Biochemie


Biochemie
Unter dem Begriff anorganisches Phosphat versteht man die Summe von Orthophosphat, komplexiertem und proteingebundenen Phosphat. Im Blut bei einem pH von 7.4 beträgt das Verhältnis Hydrogenphosphat (HPO42-) zu Dihydrogenphosphat (H2PO4-) etwa 4:1.
Phosphate werden im Darm unter der Einwirkung von Vitamin D resorbiert. Bei einer gestörten Aufnahme von Calcium kommt es zu einer Verminderung der Phosphataufnahme, weil der Überschuss von Calcium das Phosphat im Darm präzipitiert.

Die Regulation erfolgt vor allem über die renale Ausscheidung, die über das Parathormon mit der Calciumausscheidung gekoppelt ist.
Die Produktion von 1,25-OH-Vitamin D ist umgekehrt proportional zur Phosphatkonzentration im Plasma.

Hauptquelle für die Aufnahme sind die Proteine der Nahrung.

Intrazellulär ist Phosphat das mengenmässig dominierende Anion. Etwa 85 % des Phosphats befinden sich im Knochen.

Phosphate sind beteiligt bei der Speicherung und Freisetzung von Energie (ATP), aber auch bei der Regulation des Calciums, des Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsels sowie des Säure-Basen-Haushalts.

Phosphat wird glomerulär filtriert und zu etwa 75 - 85% im proximalen Tubulus, zu weiteren 5 - 15% im distalen Tubulus rückresorbiert. Im Endharn erscheinen etwa 5 - 15% der glomerulär filtrierten Menge.

Beeinflusst wird die Phosphatausscheidung im Urin durch:

  • Phosphatzufuhr
  • Phosphatbedarf
  • Knochenstoffwechsel
  • Nierenfunktion
  • Parathormon und Vitamin D
  • verschiedene Medikamente

Klinik
Die Hypophosphatämie kann sich klinisch als Myalgie, Parästhesie, Ataxie, Schwäche oder Anorexie äussern. In schweren Fällen kann es zu Rhabdomyolyse, Hämolyse, Verminderung der Thrombozytenaggregation, Dysfunktion von Leukozyten (Chemotaxis, Phagozytose), Krämpfen, Koma und Atemversagen kommen.
Bei Kindern kann die Hypophosphatämie das Wachstum beeinträchtigen.
Die kurz dauernde Hypophosphatämie kann dagegen meist als Begleitbefund betrachtet werden, zum Beispiel beim Muskelaufbau nach Operationen, insbesondere bei Gabe von anabolen Steroiden (Sportler).

Akute Hyperphosphatämien können zu Hypocalcämie, Tetanie und Hypotension führen.

Chronische Hyperphosphatämien bewirken über ein erniedrigtes Vitamin B12 Knochenveränderungen sowie Verkalkungen besonders in Myokard, Lungen und gelegentlich in der Leber.



Bemerkungen


Intern: Wichtig! Wenn der Sammelurin nicht angesäuert wurde, darf die Analyse trotz dem analysiert werden, muss jedoch mit folgender Textbemerkung (C752) "Wert unter Vorbehalt, da der Sammelurin nicht angesäuert wurde." ergänzt werden.


Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


03/25/2004 12:58 PM

03/21/2024

04/18/2012


Lili

Claudia Stöckli

Printzen G.