
Beta-2-Mikroglobulin ist die leichte Kette der HLA-Antigene der Klasse I. Es kommt auf der Oberfläche aller kernhaltigen Zellen vor und wird auch ins Blut und andere Körperflüssigkeiten abgegeben. Beta-2-Mikroglobulin wird durch die Niere ausgeschieden: es wird glomerulär filtriert, fast vollständig im proximalen Tubulus reabsorbiert und abgebaut.
Die Plasmakonzentration ist eine Resultante aus Bildungs- und Ausscheidungsrate und beim Gesunden relativ stabil. Bei Infektionen und Neoplasien sind die Werte erhöht, aber auch eine Nierenfunktionsstörung, welche gerade bei Plasmozytomen im Spätstadium oft vorkommen, erhöhen den Plasmaspiegel.
Beta-2-Mikroglobulin kann als Verlaufs- und Therapiebewertung lymphoider Neoplasien, insbesondere Hodgkin-, und Non-Hodgkin-Lymphome und Plasmozytome eingesetzt werden. Eine neue Stadiumeinteilung bei Plasmozytomen beruht auf einer Kombination der beta-2-Mikroglobulinwerte und Albumin.
Beta-2-Mikroglobulin wird auch verwendet zur Bestimmung der GFR bei Kindern und zur Beurteilung der Nierenfunktion nach Nierentransplantation oder im Rahmen einer tubulo- interstitiellen Nierenerkrankung.
Beta-2-Mikroglobulin ist ein kleines Protein aus 99 Aminosäuren. Das Molekulargewicht beträgt 11''730 Da. Beta-2-Mikroglobulin enthält keinen Kohlehydratanteil. Es besteht Homologie zu den Domänen der Immunglobuline. Die Halbwertszeit beträgt ca. 2 Stunden, auch in der Blase, vor allem bei pH < 6.0. |