
Harnsäure ist beim Menschen das Endprodukt des Purinstoffwechsels. Adenin und Guanin werden in mehreren Stufen zu Harnsäure abgebaut. Urate heissen die Salze der Harnsäure.
Struktur:

Die Formel zeigt die sogenannte Ketoform der Harnsäure. In biologischen Flüssigkeiten mit pH = 7.4 liegt die Harnsäure überwiegend dissoziiert in Form ihrer Salze, der Urate, vor.
Das Problem der Harnsäure und der Urate ist ihre begrenzte Löslichkeit. Sie beträgt:
- bei pH 5.0: 150 mg Harnsäure/L (0.9 mmol/L)
- bei pH 7.0: 2000 mg Urat/L (12 mmol/L)
Wird mehr Harnsäure produziert als die Körperflüssigkeiten zu lösen vermögen, können sich Präzipitate aus Harnsäure- bzw. Uratkristallen bilden. Diese verursachen in Niere und Gelenken Entzündungen mit einer Kette von Folgen: Gicht.
Die Harnsäure im menschlichen Organismus stammt einerseits aus dem Stoffwechsel der körpereigenen Purine Adenin und Guanin, die beim Abbau der DNS anfallen, anderseits aus der Nahrung. Besonders purinreich sind tierische Zellen, mit einem hohen Kern-Plasma Verhältnis, wie dies bei den inneren Organen (Leber, Niere). Generell sind Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchte besonders Purinreich.
Harnsäure wird glomerulär filtriert, im proximalen Tubulus vollständig rückresorbiert und ein Teil davon im distalen Tubulus wieder sezerniert.
Die geringe Löslichkeit der Harnsäure ist nicht nur für Patienten mit Gicht oder Nierensteinen ein Problem, sondern auch beim Sammeln eines 24-Std-Urins zur Bestimmung der Harnsäureausscheidung. Um die Löslichkeit von Harnsäure im 24 Stunden Urin zu erhöhen, wird der Urin durch Zusatz von Lithiumcarbonat alkalinisiert. |