Dehydroepiandrosteron-Sulfat (DHEA-S) gehört zu den androgenen Steroiden. Die Androgene werden sowohl in der Nebennierenrinde wie auch in den Gonaden nach Stimulation mit ACTH und LH aus der Hypophyse gebildet. Androgene unterliegen keinem endokrinen Regelkreis. DHEA-S wird bei Frauen zu 90 % (restliche 10% in den Ovarien), bei Männern ausschliesslich in der Nebennierenrinde durch Sulfatierung von Dehydroepiandrosteron (DHEA) gebildet. DHEA-Sulfat ist selbst nur schwach androgen, wird aber zu den stärkeren Androgenen Androstendion und Testosteron metabolisiert.
DHEA-Sulfat ist einfacher zu bestimmen als DHEA, weil es im Serum in höheren Konzentrationen vorliegt und wenig zirkadiane Rhythmizität zeigt. Die Blutspiegel nehmen bei Männern und Frauen mit dem Alter deutlich ab.
DHEA-S wird verwendet für die Differenzialdiagnostik der NNR-Tumoren, der kongenitalen NNR-Hyperplasie, dem adrenogenitalem Syndrom und bei der Abklärung eines Hirsutismus. Die wichtigste Indikation ist aber die Differenzierung einer adrenaler und ovarieller Hyperandrogenämie.
Bei einer Abklärung ist es meist notwendig, weitere Steroidhormone mit einzubeziehen.
Molekulargewicht: 368.4 Dalton |