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Laborkartei



Analysenname

Ammoniak
Plasma


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

IKCI: Plasma/Serum
Metabolite


Material

EDTA-Plasma [Monovette rot]




Patientenvorbereitung

Patient vorzugsweise nüchtern, Blutentnahme am ruhenden Patienten, nicht rauchen und keine körperliche Betätigung vor der Blutentnahme


Probenentnahme

Blutentnahme aus ungestauter Vene, Hämolyse vermeiden, Probenröhrchen möglichst vollständig füllen (max. 10% Luft), Probenröhrchen fest verschliessen, Probe unmittelbar nach der Entnahme gekühlt ins Labor bringen.
Labor Intern: Probe kühl zentrifugieren (+ 4 °C), Analyse spätestens 15 Minuten nach der Venenpunktion durchführen oder Plasma sofort einfrieren.


Mindestvolumen

2 mL Blut


Mindestvolumen Kinder



2 mL Blut


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung


nicht möglich


Methode

enzymatische Methode mit Glutamatdehydrogenase [Cobas 6000 c501]


Referenzbereich

Achtung! Hohe Konzentrationen um 300 ug/ml von Sulfasalazin bzw. Sulfapyridin interferieren mit der Messmethode (Absorption bei 340 nm) und können falsche Werte bedingen.

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.

Messgenauigkeit besser als 6%.

Material
Alter
Referenzbereich
EDTA-Plasma
    Frauen
    11 - 51 mmol/L
    Männer
    16 - 60 mmol/L
    Kinder: 0 - 6 Tage
    7 Tage - 15 Jahre
    < 144 mmol/L
    < 48 mmol/L



Taxpunkte, AL-Position

42 Taxpunkte

1045.00


Indikation

Leberkoma, Differenzialdiagnose komatöser Zustände, Abklärung von Hyperammonämiesyndromen


Alternative Suchbegriffe

engl. Ammonia, chem. Zeichen: NH3, NH4


Laborkartei-Links

-


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Erhöhte Werte
schwere Lebererkrankungen (Zirrhose, Hepatitis, Leberzellkarzinom, toxische Leberschäden), hereditäre Störungen des Harnstoffzyklus und sekundäre Hyperammonämien bei Störungen anderer Stoffwechselwege (Neugeborene), Reye-Syndrom (Kinder),
Medikamente:Ammoniumchlorid (Chloramon, Bisolvon, Pectramin), Cefoxitin (Mefoxitin) [analytisch], Valproat (Convulex, Depakine, Orfiril)

Analytische Interferenzen
hämolytische Probe, Bilirubin total > 188 mmol/L stört,
Triglyceride > 4.5 mmo/L stören.

Proben von Patienten mit Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), können in sehr seltenen Fällen zu unzuverlässigen Resultaten führen.


Umrechnung / Faktor

[µmol/L] × 1.703 = [µg/dL]
[µg/dL] × 0.587 = [µmol/L]


Klinik, Biochemie


Chemische Formel: NH3
Molekulargewicht: 17 Dalton
Ammoniak ist eine Base. Unterhalb von pH 9 liegt er als Ammoniumion NH4+ vor.
Der Serumspiegel ist vor allem abhängig von der Resorption von Ammoniak aus dem Darm (bakterielle Zersetzung von Nahrungsproteinen, gastrointestinale Blutungen), von der Proteinabbaurate und von der Fähigkeit der Leber Ammoniak zu metabolisieren (akutes oder chronisches Leberversagen) und von der Niere, Ammoniak zu synthetisieren und auszuscheiden. Ferner steigt Ammoniak auch an bei gewissen genetischen Aminosäurestoffwechselerkrankungen, wie die Hyperlysinämie, die Hypercitrullinämie und beim Hyperammonämiesyndrom, bei dem die Umwandlung von Ammoniak zu Harnstoff gehemmt ist. In den letzten Fällen werden schon im Säuglingsalter Erbrechen, Bewusstseinstrübungen, Entwicklungsrückstand und geistige Retardierung festgestellt.
Ammoniak ist ein Zellgift, das vor allem eine zentralnervöse Wirkung hat. Hohe Konzentrationen führen zum Praekoma oder Lebekoma.

Der Organismus kann Ammoniak auf mehreren Wegen entgiften:

  • Der grösste Teil des Ammoniaks wird in der Leber im Harnstoffzyklus in den wenig toxischen Harnstoff umgewandelt und grösstenteils durch die Niere ausgeschieden.
  • Die Niere sezerniert Ammoniumionen tubulär, vor allem bei einer Azidose.
  • Eine weitere ammoniakverbrauchende Reaktion ist die Synthese der Aminosäure Glutamat: die Umsetzung mit 2-Oxoglutarat zur Aminosäure Glutamat. Diese physiologische Reaktion wird als Analysereaktion im Labor verwendet.
  • Ferner kann Glutamat ein weiteres Ammoniumion aufnehmen und (reversibel) in sein Säureamid Glutamin umgewandelt werden. Glutamin ist eine nicht toxische Speicher- und Transportform, in der Ammoniak zwischen Geweben verschoben wird, beispielsweise vom Gewebe, das Aminosäuren abbaut zur Leber, welche es (wie oben beschrieben) in harnpflichtigen Harnstoff umwandelt.


Bemerkungen


Labor intern: Probe kühl zentrifugieren (+ 4 °C), Analyse spätestens 15 Minuten nach der V Internenenpunktion durchführen oder Plasma sofort einfrieren.




Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


09/20/2004 01:39 PM

02/08/2013

02/08/2013


Lili

Walz B.

Printzen G.