
Diagnostische Beurteilung | 
Jo-1 Antikörper sind gegen die Histidyl-tRNA-Synthetase gerichtet, dies ist ein zytoplasmatisches Enzym, welches die Bindung der Aninosäure Histidin an die Histidin-spezifische Transfer-RNA bewerkstelligt.
Bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen kann man mit der indirekten Immunfluoreszenz (IIF) Antikörper gegen Zellkern(ANA) in unterschiedlicher Häufigkeit nachweisen. Insbesondere für die Differenzialdiagnostik der Kollagenosen werden gerne zusätzliche Antikörper gegen unterschiedliche nukleäre und z.T. zytoplasmatische Strukturen nachgewiesen. Die Muster der Immunfluoreszenz sind dabei richtungweisend.
Ein positiver ANA-IIF ist alleine nicht genügend für die Diagnose. Weiterführende Untersuchungen unter Berücksichtigung der Klinik können spezifische Immunoassays gegen bestimmte, mehr oder weniger krankheitsspezifische Antigene beinhalten, eben das Anti-Jo-1, das in über 90% der Fälle als beweisend gilt. Das Anti-Jo-1 ist der häufigste Antisynthetase Antikörper (siehe auch dort).
Der Rheumafaktor ist meist positiv, Anti Ro/SSA ist ebenfalls häufig positiv bei diesen Patienten.
Polymyositis:
Die Sensitivität der ANA Immunfluoreszenz beträgt etwa 70%, aber die Spezifität nur 1% (Überlappung)
Die Sensitivität der Autoantikörper gegen Jo-1 ist 30% und die Spezifität
> 95%. Somit ist ein positiver Nachweis von Anti-Jo-1 bei entsprechender Klinik nahezu beweisend für eine Polymyositis.
Dermatomyositis:
ANA Screening weist eine Sensitivität von 70% auf, die Spezifität ist aber ebenfalls unter 1%.
Anti-Jo-1 weist aber eine Sensitivität von 20-35% auf und eine Spezifität von > 90%. Dies heisst, dass ein Screening nicht genügt, aber ein positiver Nachweis von Anti-Jo-1 bei entsprechender Klinik nahezu beweisend ist für das Krankheitsbild. | 
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