
Immunglobuline (Ig) werden von B-Lymphozyten verschiedener Reifungsstadien produziert und bilden mit ihnen das humorale Immunsystem. Sie werden als Antwort auf den Kontakt mit einem Antigen (einem körperfremden Makromolekül oder einer fremden Zellstruktur) produziert. Ihre Aufgabe ist es, das Antigen zu binden und unschädlich zu machen. IgM ist hauptsächlich intravasal vorhanden und am Anfang einer Infektion, so dass es Pathogene abfangen kann, bevor die Absiedlung in die Organe erfolgt.
Man schätzt, dass der menschliche Körper etwa 108 "vorgefertigte" Immunglobuline besitzt, die jedes erdenkliche Antigen binden können. Jedes dieser Ig wird von mindestens einem bestimmten B-Lymphozyten produziert. Beim Kontakt mit dem passenden Antigen vermehrt sich ein B-Lymphozyt zu einem Klon von Plasmazellen, die grosse Mengen ihres spezifischen Immunglobulins ins Blut abgeben. Eine Plasmazelle kann im Laufe ihres Lebens die Immunglobulinklasse wechseln, die Antigenspezifität bleibt jedoch immer dieselbe.

IgM ist neben IgD das erste Immunglobulin, das im Verlauf einer Immunantwort gebildet wird. IgM kommt in zwei Formen vor. Der aktivierte B-Lymphozyt bildet monomeres IgM, das er auf seiner Zelloberfläche gebunden präsentiert. Ins Plasma abgegebenes IgM besteht aus Pentameren, seltener Hexamere mit einem Molekulargewicht von rund einer Million Dalton. Die fünf Untereinheiten sind über J-Ketten miteinander verbunden und zu einem Kreis angeordnet. (siehe Abbildung). Die 10 Fab-Bindungsstellen an der Aussenseite sind beweglich angeordnet, so dass das IgM flexibel binden kann.
Halbwertszeit von IgM: 10 Tage
Intracraniale Synthese von Antikörpern gegen Mikroorganismen ist nicht gleich wie im restlichen Körper. Der Klassenwechsel von IgM zu IgG, welcher so typisch ist für Hepatitisviren beispielsweise, findet im Gehirn nicht statt. Somit ist kein Hinweis nach Infektionszeit über die Verteilung der Immunoglobuline möglich. | 
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