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Laborkartei



Analysenname

Tacrolimus
Vollblut


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

LUKS Intern: IKCI Urin / Liquor
Rückseite Medikamente/Drogen
Formular externe Einsender: Plasma/Serum 2


Material

EDTA-Vollblut [Monovette rot]




Patientenvorbereitung

-


Probenentnahme

übliche Zeit der Probenahme: Minimum/Tal (12 Stunden nach der letzten Dosis)


Mindestvolumen

2 mL Blut


Mindestvolumen Kinder



2 mL Blut


Analysenfrequenz

Mo / Di / Do und Fr


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

1 Wo. bei + 4 - 8 °C / 6 Monate bei -15-20 °C
nicht möglich


Methode

Chemilumineszenz-Mikropartikelimmunoassay (CMIA) [Architect ci4100]


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.
Material
    übliche therapeutische Bereiche
Vollblut
    < 3 Monate nach Transplantation (Minimum / Tal)
5 - 15 ng/mL
    > 3 Monate nach Transplantation (Minimum / Tal)
5 - 10 ng/mL


Taxpunkte, AL-Position

55 Taxpunkte

1470.00


Indikation

Therapeutisches Drug Monitoring


Alternative Suchbegriffe

Takrolimus, FK506
Handelspräparate: Prograf, Protopic


Laborkartei-Links

Cicloporin [Vollblut]


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Anmerkung zur Interpretation der Werte
Die Angaben zum Referenzbereich sind Richtgrössen, verschiedene Faktoren können die Wirkung beeinflussen.

Toxische Konzentrationen ab 30 ng/mL.

Halbwertszeit12 - 15 h
Zeit zum Erreichen des Steady-State~ 3 Tage
Verteilungsvolumen2.5 L/kg
ProteinbindungEC 92 - 98%
Plasma 2 - 8%
99% davon an Albumin
Metabolisierunghepatisch 99%
Cave: Gen-Defizienz CYP1A2 und CYP3A4
Ggf Gen-Analyse anordnen
Elimination99% hepatisch, 1% renal

Analytische Interferenzen
Antikörper gegen tierische Immunglobuline (z. B. HAMA
)



Umrechnung / Faktor

[ng/mL] = [µg/L]
1.24 x ng/mL = nmol/L
0.80 x nmol/L = ng/mL


Klinik, Biochemie


Tacrolimus wird vom Schimmelpilz Streptomyces tsukubaensis gebildet. Es ist mit den Macrolid-Antibiotika (z.B. Erythromycin) verwandt. Tacrolimus besitzt einen 23-gliederigen Lactonring. Tacrolimus ist lipophil, daher schlecht wasserlöslich.

tac.gif (59963 Byte)

Die Wirkungsweise von Tacrolimus ist der des Ciclosporins ähnlich. Auch Tacrolimus unterbricht die Ereigniskette, welche zur Bildung zytotoxischer T-Lymphozyten führt, indem es die Bildung von IL-2 hemmt.

Tacrolimus bindet im Zytosol der T-Helferlymphozyten an ein als FKBP-12 bezeichnetes Protein. Dieser Komplex hemmt Calcineurin, welches für die Bildung von IL-2 und anderer Cytokine notwendig ist. Die Transplantatabstossung unterbleibt, weil sich ohne IL-2 die spezifischen zytotoxischen T-Lymphozyten nicht vermehren können. (3)

Bezogen auf das Gewicht, ist Tacrolimus rund zehnmal wirksamer als Ciclosporin. Die Nephrotoxizität ist etwas weniger ausgeprägt, als bei Ciclosporin.

Tacrolimus wird neuerdings mit Erfolg bei atopischem Ekzem und Neurodermitis auch topisch angewendet (Salbe).

Im Blut wird Tacrolimus grösstenteils (92-98%) von den Erythrozyten aufgenommen und intrazellulär an FKBP-12-Proteine gebunden; deshalb ist Vollblut als Probenmaterial zweckmässig. Die Fraktion im Plasma ist zum überwiegenden Teil an Albumin gebunden.

Tacrolimus wird zum grössten Teil durch das Isoenzym 3A4 des Zytochroms P450 metabolisiert, vor allem durch Hydroxylierung und Abspaltung von Methylgruppen. Bis heute sind 9 Metaboliten identifiziert worden. (1) Der Metabolit M-II (31-O-Demethyltacrolimus) hat laut Lit. (1) in vitro eine mit Tacrolimus vergleichbare immunsuppressive Wirkung; die anderen Metaboliten besitzen weniger als 10 % der Aktivität der Muttersubstanz.

Die gemessene Tacrolimus-Werte können bei Hypoalbuminämie oder bei tiefem Hämatokrit analytisch bedingt höher ausfallen, wenn ein immunologischer Test verwendet wird, im Vergleich zur HPLC-MS Diagnostik.(4)



Bemerkungen


Website: http://www.bioanalytics.co.uk/html/tacrolimus.html


Literatur


  1. Jusko WJ, et al Consensus Document: Therapeutic monitoring of Tacrolimus (FK-506)
    Therapeutic Drug Monitoring 17 (1995) 606-614
  2. V.W. Armstrong :Principles and practice of monitoring immunosuppressive drugs.
    J. Lab. Med. 26(1/2) (2002) 27-3
  3. Lüllmann H, Mohr K, Wehling M: Pharmakologie und Toxikologie Thieme (2003)  Seiten 488
  4. Brown NW, Gonde CE, Jemimah ED, Tredger MJ Low Hematocrit and Serum Albumin Concentrations underlie the Overestimation of Tacrolimus Concentrations by Microparticle Enzyme Immunoassay versus Liquid Chromatography-Tandem Mass Spectrometry: Clin Chem 2005; 51: 586-92





Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


02/08/2005 11:06 AM

04/16/2012

04/19/2012


Lili

Walz B.

Printzen G.