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Laborkartei



Analysenname

Anti-CCP
Serum


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

IKCI: Plasma/Serum
Autoantikörper: Rheumatologie/ Immunologie


Material

Serum [Monovette braun]




Patientenvorbereitung

-


Probenentnahme

-


Mindestvolumen

1 separate Monovette entnehmen, 4 mL Blut


Mindestvolumen Kinder



1 mL Blut


Analysenfrequenz

Mo - Fr


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

Serum 7d bei 4-8 °C
7 Tage


Methode

Immunologischer Test auf ImmunoCap 250


Referenzbereich



Taxpunkte, AL-Position

28 Taxpunkte

AL:1108.00


Indikation

Diagnostik Rheumatoide Arthritis (RA)


Alternative Suchbegriffe

Anti-Citrullinierte Peptide, Autoantikörper gegen Cyclic Citrullinated Peptide (Zyklisches citrulliniertes Peptid)


Laborkartei-Links

-


Web-Links

-





Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.

Material
Alter
Referenzbereich
Serum
Erwachsene
< 7 U/mL negativ
7 - 10 U/mL Graubereich
> 10 U/mL positiv


Klinik, Biochemie


Nachgewiesen wird ein pathologischer Autoantikörper (ein Antikörper, welches verbotenerweise Strukturen des eigenen Körpers entdeckt); wird gebildet, nachdem die immunologische Toleranz gegen 'Eigen' durchbrochen wurde.
Testparameter
EinheitE/mL
Normbereich (ImmunoCap)<7 (7-10: Graubereich)
Antigen im Testsystemsynthetische zyklische citrullinierte Peptide (CCP2; ab der 2. Hälfte von 2002 in den käuflichen Testsystemen verwendet; von allen Anbietern verwendet)
das Antigen ist im betroffenen Gewebe nicht vorhanden artifizielles System; ein ausgezeichneter Surrogatmarker
Befundung
< 7 E/mLIm Normbereich
der Befund schliesst eine (frühe), anti-CCP negative RA nicht aus; Prognose gilt als relativ güsitg.
kein Hinweis auf eine frühe Phase einer rheumatoiden Arthritis
7-10 E/mLGraubereich / leicht erhöht
>10 E/mLErhöht
erhöhte Werte korrelieren in der Frühphase der Erkrankung am besten mit der Gewebsdestruktion (siehe unten)
Prognose der frühen, anti-CCP positiven RA eher ungünstig

Wissenswertes
CitrullinierungDie Citrullinierung erfolgt am bereits gebildeten Protein, ist also ein posttranslationaler Prozess, der Arginin-Reste modifiziert. Ein positiv geladenes Arginin wird in das neutrale Citrullin umgewandelt. Das beteiligte Enzym ist die Peptidylarginin-Deamidase. Der Isotyp 4 des Enzyms wird durch das PADI4-Gen kodiert, welches zumindest in der asiatischen Bevölkerung eine genetische Assoziation zu RA zeigt
Mögliche PathologieCitrullinierung von Proteinen erfolgt typischerweise während der Apoptose (organisierter Zelltod). Normalerweise werden die Produkte der Apoptose effizient eliminiert und das Immunsystem 'sieht' keine citrullinierten Proteine oder Peptide.
Bei Entzündungen, rheumatisch oder nicht, sind citrullinierte Strukturen nachweisbar. Wahrscheinlich auf einer immungenetischen Basis kann es aber zu einer Fehlleistung des Abräummechanismus/Immunsystems kommen. Als Folge werden pathologische anti-citrullin Autoantikörper gebildet, die wahrscheinlich eine ganze Palette von citrullinierten 'Eigen-Antigenen' erkennen.
Möglicher Krankheits-spezifischer AntigenNachgewisene citrullinierte Antigene (self antigens)
    Vimentin wird anlässlich der Apoptose oder von aktivierten oder apoptotischen Makrophagen citrulliniert und ausgeschieden
    Fibrinogen
Überwachung des TherapieerfolgesScheint zur Zeit eher ungeeignet zu sein. Unter konventioneller DMARD Therapie kann eine Verminderung von RF aber nur ganz selten von Anti-CCP beobachtet werden. Dies gilt auch für Therapien mit TNF-Blockern oder mit Rituximab.
Prognostische Bedeutung einiger Parameter für die erosive Arthritis bzw. RA> 3 Gelenke befallenRadiologisch nachweisbare Erosionenpositive IgM-RFpositive anti-CCP2
Odds ratio (2)5,08,71,738,6
Anti-CCP (gelegentlich) nachweisbar bei folgenden ErkrankungenArthritiden
    im Besonderen RA
    psoriatrische Arthritiden
    Sjögren Syndrom (auch nicht erosiver Gelenkbefall)
    'idiopathic granulomatous hypophysitis' mit z.T. hochen Werten

Qualitätsparameter (QP)
Patienten- gruppe
Anzahl Untersucht
CCP2-
positiv
Sensitivität (%)
Spezifität (%)
Neuste Literatur (1)
Alle RA
14'183
10'135
71,5
    früh
3'876
2'365
61,0
    etabliert
10'307
7'770
75,4
Kontrollen
15'156
6368
4,5
95,6
    kein RA
11'502
647
5,6
94,4
    Gesunde
3'654
36
1
99,0
Allgemeine im Übersicht
Sensitivität
    70-78% bei der RA; entspricht etwa dem des RF
Spezifität
    88-96% bei der RA deutlich besser wie beim RF



Bemerkungen


Abkürzungen
DMARD'disease modifying antirheumatid drug'
RARheumatiode Arthritis
RFRheumafaktor; ein pathologischer Autoantikörper gegen den Fc-Teil von IgG; meist ein IgM Molekül aber IgG- und IgA-RFs auch bekannt


Literatur


1 van Venrooij WJ et al. (2008) Anti-CCP2 antibodies: An overview and perspective of diagnostic abilities of this serological marker for early rheumatoid arthritis. Clinic.Rev.Allerg.Immunol. 34: 36-39
2 van Gaalen F.A. et al. (2004) Autoantibodies to cyclic citrullinated peptides predict progression to rheumatoid arthritis in patients with undifferentiated arthritis: A prospective cohort study. Arthritis Rheum. 50: 709-715

Weitere nützliche Literatur zur frühen RA und anti-CCP
3. Combe B, Landewe R, Lukas C et al. (2007) EULAR recommendations for the management of early arthritis: report of a task force of the European Standing Committee for International Clinical Studies Including Therapeutics (ESCISIT). Ann.Rheum.Dis 66:34-45
4. Visser H, le CS, Vos K, Breedveld FC, Hazes JM (2002) How to diagnose rheumatoid arthritis early: a prediction model for persistent (erosive) arthritis. Arthritis Rheum. 46:357-365





Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


06/13/2008 02:44 PM

08/20/2012

08/20/2012


Walz B.

Walz B.

Printzen G.