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Laborkartei



Analysenname

gamma-GT
Plasma


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

IKCI: Plasma/Serum1
Enzyme


Material

Li-Heparin-Plasma [Monovette orange]




Patientenvorbereitung

Blutentnahme am liegenden Patienten nach 10 Minuten Ruhe (Entnahme in aufrechter Körperhaltung ergibt bis zu 10 % höheren Wert)


Probenentnahme

Vene maximal 2 Minuten stauen


Mindestvolumen

2 mL Blut


Mindestvolumen Kinder



-


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

Plasma 1 Wo bei + 4 - 8 °C
7 d


Methode

enzymatischer Farbtest, Methode nach Szasz (IFCC), Messung bei 37 °C [Cobas 6000]


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.

Messgenauigkeit besser als 3%
Signifikanter Anstieg für einen gegebenen Patienten (RCV) = 40%

Material
Alter
Referenzbereich
Li-Heparin-Plasma
    Frauen
6 - 42 U/L
    Männer
10 - 71 U/L
    Kinder:< 6 Monate
    < 12 Jahre
12 - 132 U/L
3 - 22 U/L


Taxpunkte, AL-Position

2.5 Taxpunkte

1341.00


Indikation

Leber- und Gallenwegserkrankungen, Abklärung bei Alkoholismus,
Pankreaskopfkarzinom, Verlauf bei Behandlung mit hepatotoxischen Medikamenten


Alternative Suchbegriffe

gamma-Glutamyltransferase, gamma-Glutamyltranspeptidase, EC 2.3.2.2, GGT


Laborkartei-Links

Alkalische Phosphatase [Plasma], ALAT [Plasma]


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Erhöhte Werte
Leber-und Gallenwegserkrankungen: akute und chronische Virushepatitis, akute Alkoholhepatitis, chronischer Alkoholabusus, Leberzirrhose, intra- und extrahepatische Cholestase, Durchblutungsstörungen der Leber, primäres Leberzellkarzinom, Lebermetastasen, Pankreaskopfkarzinom, toxische Leberschäden
Medikamente:Allopurinol (Zyloric), Amiodarone (Cordarone), Antieptileptika: Carbamazepin (Tegretol, Timonil), Clonazepam (Rivotril), Diazepam (Diazepam), Ethosuximid (Suxinutin), Gabapentin (Neurontin), Lamotrigin (Lamictal), Azathioprin (Imurek), Barbiturate: Phenobarbital (Luminal), Thiopental (Pentothal), Captopril (Lopirin), Carbamazepine (Tegretol, Timonil), Carbimazol (Neo-Mercazole), Erythromycin (Erythrocin), Halothan (Fluothane), Heparin (Fragmin, Liquemin), Orale Kontrazeptiva, Phenytoin (Epanutin, Phenhydan), Tamoxifen (Nolvadex), Valproat (Convulex, Depakine, Orfiril)

Erniedrigte Werte
ohne Bedeutung

Analytische Interferenzen
Proben von Patienten mit Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), können in seltenen Fällen zu unzuverlässigen Resultaten führen



Umrechnung / Faktor

[U/L] × 0.0167 = [µkat/L]
[U/L] × 16.67 = [nkat/L]
[µkat/L] × 60 = [U/L]
[nkat/L] × 0.06 = [U/L]


Klinik, Biochemie


Viele Enzyme, welche wir im Blut bestimmen können, haben dort keine bekannte Funktion. Sie gelangen beim Zelluntergang im Rahmen der normalen Zellmauserung der Gewebe ins Blut. Die meisten Enzyme sind im Organismus nicht gleichmässig verteilt, sie kommen in besonders hoher Konzentration oder sogar ausschliesslich in einzelnen Organen vor. Steigt ihre Aktivität im Blut an, so weist dies auf Zellschäden in ihren Herkunftsorganen hin.

Die gamma-Glutamyltransferase (GGT) kommt in fast allen Körperzellen vor, ausser in Knochen- und Muskelzellen. Besonders hohe Konzentrationen findet man in Hepatozyten, Nierentubuluszellen und in der Prostata. Die GGT ist meist in der Zellmembran lokalisiert, ihr aktives Zentrum ist auf der Aussenseite, wo es für den Transport von Aminosäuren in die Zelle bereitsteht. In der Leber findet sich das Enzym aber im Zytoplasma. Bei einer Schädigung von Leberzellen wird es frei. Die GGT-Aktivität im Serum stammt daher praktisch ausschliesslich aus der Leber. Das Enzym ist teils in wasserlöslicher Form, teils an Plasmalipoproteine (HDL und VLDL) gebunden.

GGT ist bei allen Formen von Leberzellschäden erhöht, insbesondere wenn eine Cholestase vorliegt. Bei persistierenden chronischen Hepatitiden ist der Anstieg oft mässig. Leberzellschäden spiegeln sich ebenfalls in einem Anstieg von ALAT und ASAT.

Zur Abklärung des Alkoholkonsums werden oft Carbohydrate deficient transferrin (CDT), GGT und MCV gemessen. Bei plötzlicher vollständiger Abstinenz sinken die Plasmawerte des GGT innerhalb 2 - 4 Wochen wieder in den Referenzbereich.

Cave: Eine Erhöhung des GGT kann auch durch Induktion der Enzymsysteme durch Medikamente, beispielsweise Antikonvulsiva, verursacht werden: ein Anstieg ist nicht immer Zeichen einer Leberzellerkrankung.





Literatur


  1. Lothar Thomas: Gamma-Glutamyl-Transferase in: Lothar Thomas (ed): Labor und Diagnose TH Books Verlagsgesellschaft (2000) Seiten 107 - 16





Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


11/14/2003 09:38 AM

11/08/2012

11/08/2012


Lili

Walz B.

Printzen G.