
Amphetamin und Methamphetamin weisen in Struktur und Wirkung eine gewisse Ähnlichkeit mit Adrenalin und Noradrenalin auf. Es sind indirekte Sympathomimetika: sie verlängern und verstärken die Effekte des Noradrenalins, indem sie dessen Freisetzung fördern und die neuronale Wiederaufnahme und den Abbau hemmen. Sie gelangen leicht ins Zentralnervensystem.
Zu ihren Wirkungen gehören: Steigerung der Leistungsfähigkeit, Ausschalten von Ermüdungserscheinungen, Schlaflosigkeit, Euphorie, Enthemmung, Dämpfung des Hungergefühls. Sie werden daher auch "Weckamine" genannt. Ähnlich wirken auch die "Designer-Amphetamine" (z. B. Ecstasy). Die Kehrseite: starke Erschöpfung nach wiederholtem Gebrauch, Depressionen, Psychosen, Gewohnheitsbildung und Sucht.
Für Amphetamin und Methamphetamin gibt es keine legale Verwendung, sie sind im Handel nicht mehr erhältlich. Sie werden gelegentlich im Hochleistungssport als Dopingsubstanzen missbraucht. In diesem Zusammenhang ist das TDM der Amphetamine zu verstehen.
Legal genutzt werden die mit Amphetamin verwandten Substanzen Ephedrin, Phenylephrin und Phenylpropanolamin: sie wirken vasokonstriktorisch und finden Verwendung in Augentropfen, Nasensprays, Husten- und Grippemitteln.
Zur Dämpfung des Hungergefühls wurden und werden einige mit Amphetamin verwandte Appetitzügler eingesetzt: beispielsweise Phenylpropylamin und Sibutramin. Diese Anorektika sollten nicht angewendet werden, weil diese Substanzen stark in den Lysosomen der Lunge angereichert werden und eine Lungenfibrose auftreten kann. Dazu kommt, dass die Gewichtsreduktion sich nach einigen Monaten der Anwendung stabilisiert und dass das Körpergewicht nach Absetzen der Appetitzügler meist wieder ansteigt.
Der MAO-Hemmstoff Selegilin (Jumexal), der bei Parkinsonismus Verwendung findet, wird zu Amphetamin und Methamphetamin metabolisiert (1).
Bei Abusus mit Amphetamin und Methamphetamin treten auf: Schlaflosigkeit, Anorexie, Euphorie, Toleranz und Abhängigkeit, paranoide Psychose. | 
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