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Laborkartei



Analysenname

Amphetamine qualitativ
Urin


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

IKCI: Urin/ Liquor/ Punktate
Medikamente/ Drogen/ Drogenscreening ql


Material

Spontanurin ohne Zusatz [Urinmonovette gelb]




Patientenvorbereitung

-


Probenentnahme

bei Verdacht auf Probenverfälschung Urinsammlung überwachen, Temperatur der gewonnenen Urinprobe überprüfen


Mindestvolumen

1 Urinmonovette


Mindestvolumen Kinder



-


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

negative Urin-Proben bei + 4 - 8 °C (7 d)
positive Urin-Proben bei - 15 - 20 °C (3 Mo)
aus Urinstatus-Monovette nicht möglich, aus Toxikologie-Monovette bis zu 72 Stunden nach Probensammlung


Methode

Kompetitiver Immunoassay auf Triage 8 Panel zur qualitativen Bestimmung
Empfindlichkeit des Tests: Grenzwert/Cutoff 1000 ng/mL d-Amphetamin
Nachweisdauer: ca. 2 bis 4 d


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.

Material
Alter
Referenzbereich
Urin
-
negativ


Taxpunkte, AL-Position

19.4 Taxpunkte

1046.00


Indikation

Intoxikation, Verdacht auf Drogenmissbrauch


Alternative Suchbegriffe

verwandte Substanzen: Methamphetamin
Designer-Amphetamine (synthethisch hergestellte Derivate): MDA (Love Drug), MDMA (Ecstasy, Adam, XTC), MDEA (Eve)


Laborkartei-Links

Drogenscreening [Urin]


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Nachgewiesen werden (Test positiv)
In Klammern aufgeführt ist die Menge, welche als Reinsubstanz einen positiven Test ergibt, beim Cut-off von 1000 ng/mL
d-Amphetamin (650 ng/mL), l-Amphetamin (40'000 ng/mL), Methamphetamin (1000 ng/mL), MDMA (Ecstasy, Adam, XTC, 2000 ng/mL), Methylendioxyamphetamin (MDA, 1200 ng/mL), MDEA (Eve, 2500 ng/ml), Phenethylamine (750'000 ng/mL)
Medikamente:Selegilin (Jumexal), wird zu Amphetamin und Methamphetamin metabolisiert (1)

Ephedra-haltige Pflanzen und Gewürze können zu falsch-positiven Ergebnisse führen (Kreuzreaktionen)

Nicht nachgewiesen werden (Test negativ)
Ephedrin, Etilefrin

Anmerkung zur Interpretation der Werte
Der Test macht keine Aussage, um welche der genannten Substanzen es sich handelt. Liste mit Kreuzreaktionen



Umrechnung / Faktor

-


Klinik, Biochemie


Amphetamin und Methamphetamin weisen in Struktur und Wirkung eine gewisse Ähnlichkeit mit Adrenalin und Noradrenalin auf. Es sind indirekte Sympathomimetika: sie verlängern und verstärken die Effekte des Noradrenalins, indem sie dessen Freisetzung fördern und die neuronale Wiederaufnahme und den Abbau hemmen. Sie gelangen leicht ins Zentralnervensystem.

Zu ihren Wirkungen gehören: Steigerung der Leistungsfähigkeit, Ausschalten von Ermüdungserscheinungen, Schlaflosigkeit, Euphorie, Enthemmung, Dämpfung des Hungergefühls. Sie werden daher auch "Weckamine" genannt. Ähnlich wirken auch die "Designer-Amphetamine" (z. B. Ecstasy). Die Kehrseite: starke Erschöpfung nach wiederholtem Gebrauch, Depressionen, Psychosen, Gewohnheitsbildung und Sucht.

Für Amphetamin und Methamphetamin gibt es keine legale Verwendung, sie sind im Handel nicht mehr erhältlich. Sie werden gelegentlich im Hochleistungssport als Dopingsubstanzen missbraucht. In diesem Zusammenhang ist das TDM der Amphetamine zu verstehen.

Legal genutzt werden die mit Amphetamin verwandten Substanzen Ephedrin, Phenylephrin und Phenylpropanolamin: sie wirken vasokonstriktorisch und finden Verwendung in Augentropfen, Nasensprays, Husten- und Grippemitteln.

Zur Dämpfung des Hungergefühls wurden und werden einige mit Amphetamin verwandte Appetitzügler eingesetzt: beispielsweise Phenylpropylamin und Sibutramin. Diese Anorektika sollten nicht angewendet werden, weil diese Substanzen stark in den Lysosomen der Lunge angereichert werden und eine Lungenfibrose auftreten kann. Dazu kommt, dass die Gewichtsreduktion sich nach einigen Monaten der Anwendung stabilisiert und dass das Körpergewicht nach Absetzen der Appetitzügler meist wieder ansteigt.

Der MAO-Hemmstoff Selegilin (Jumexal), der bei Parkinsonismus Verwendung findet, wird zu Amphetamin und Methamphetamin metabolisiert (1).

Bei Abusus mit Amphetamin und Methamphetamin treten auf: Schlaflosigkeit, Anorexie, Euphorie, Toleranz und Abhängigkeit, paranoide Psychose.



Literatur


  1. Iten PX. Fahren unter Drogen-und Medikamenteneinfluss; Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich





Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


30.12.2003 08:48:26

13.02.2012

13.02.2012


Lili

Walz B.

Printzen G.