
CO-Hämoglobin entsteht, wenn die Atemluft Kohlenmonoxid (CO) enthält. Die Hämgruppe des Hämoglobins bindet CO 200 mal stärker als Sauerstoff, dabei bleibt das Eisen zweiwertig. CO-Hämoglobin kann keinen Sauerstoff transportieren. Wenn ein grösserer Prozentsatz des Hämoglobins als CO-Hb vorliegt, resultiert eine Hypoxie. Auch Myoglobin bindet CO, insbesondere das kardiale Myoglobin, so dass die Hypoxie durch die schwächere Herzleistung zusätzlich verstärkt wird.
In früheren Zeiten, heute immer noch in ärmeren Ländern (Rumänien, Ukraine usw.), waren Kohleöfen, Leuchtgas und Autoabgase die häufigsten Quellen für Kohlenmonoxidvergiftungen. Das Erdgas, welches die Stelle des früheren Leuchtgases einnimmt, verbrennt vollständig und produziert kein CO. Autoabgase sind seit der Einführung des Katalysators ebenfalls weitgehend frei von Kohlenmonoxid. Heutzutage sind vor allem Rauchgase, welche sich bei Bränden entwickeln, die wichtigste Gefahrenquelle, gelegentlich auch offene Flammen in ungenügend belüfteten Räumen (Cheminée). Raucher haben einen höheren CO-Hb-Anteil als Nichtraucher.
Für Nichtraucher gelten Werte > 5 % als beweisend für eine CO-Intoxikation, für Raucher Werte von > 10 %. Meist sind bei 10 % CO-Hb-Resultaten noch keine Symptome erkennbar, erst ab 25 % treten Kopfschmerzen, Übelkeit auf und ab 40 % Koma. Ein CO-Gehalt von 10 % kann schon ab 0.02 % CO in der Einatemluft erreicht werden. Autoabgase ohne Katalysator enthalten etwa 3 % CO.
Spätfolgen nach CO-Vergiftung sind bekannt: bei 3 - 40 % der Patienten bestehen zwischen 2 und 30 Tage nach der Vergiftung akute neurologische Beschwerden.
Seiner Giftigkeit zum Trotz ist CO auch ein endogenes Molekül: beim Abbau des Hämoglobins wird pro Hämgruppe ein CO freigesetzt. CO besitzt wie NO eine Rolle als second messenger bei der Informationsübermittlung im Körper.

Die Abbildung zeigt die Spektren der verschiedenen Hämoglobinarten.
Die Oxymetrie-Parameter Deoxyhämoglobin (HHb), Oxyhämoglobin (O2Hb), Methämoglobin (MetHb) und CO-Hämoglobin (COHb) zeigen im Bereich zwischen 500 und 700 nm unterschiedliche Absorptionsspektren. Der ABL 725 misst die Absorption der hämolysierten Blutprobe bei 6 Wellenlängen (535, 560, 577, 622, 636 und 670 nm) und berechnet daraus mit Hilfe der molaren Extinktionskoeffizienten das totale Hämoglobin in g/L sowie die Fraktionen Deoxyhämoglobin, Oxyhämoglobin, Methämoglobin und CO-Hämoglobin in % des totalen Hb.
Einzelheiten siehe Blutgase [Li-Heparin-Vollblut] | 
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