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Laborkartei



Analysenname

Phenobarbital
Serum


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

LUKS Intern: IKCI Urin / Liquor
Rückseite Medikamente
Formular externe Einsender: Plasma/Serum 2


Material

Serum [Monovette braun]




Patientenvorbereitung

-


Probenentnahme

übliche Zeit der Probenahme: Minimum/Tal (vor der nächsten Dosis)


Mindestvolumen

2 mL Blut


Mindestvolumen Kinder



-


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

2 d bei RT / 8 d bei +4-8 °C / 6 Monate bei -15-20 °C (nur abgetrennte Proben)
Nachbestellung bis zu 7d ( nur abgetrennte Proben) [Zeitpunkt der Medikamentengabe beachten!]


Methode

Chemilumineszenz Mikropartikelimmunoassay (CMIA) [Architect ci4100]


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.
Material
üblicher therapeutischer Bereich
Serum
65 - 172 µmol/L


Taxpunkte, AL-Position

15.9 Taxpunkte

1070.00


Indikation

Therapeutisches Drug Monitoring


Alternative Suchbegriffe

Handelspräparate: Aphenylbarbit, Luminal, Maliasin, Barbexaclonum. Anti-Epileptika


Laborkartei-Links

-


Web-Links

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Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Anmerkung zur Interpretation der Werte
Die Angaben zum Referenzbereich sind Richtgrössen, verschiedene Faktoren können die Wirkung beeinflussen.

Erhöhte Werte
Medikamente:Valproat (Convulex, Depakine, Orfiril) erhöht die Konzentration von Phenobarbital um bis zu 40%



Umrechnung / Faktor

[µg/mL] = [mg/L]
[mg/L] × 4.31 = [µmol/L]
[µmol/L] × 0.232 = [mg/L]


Klinik, Biochemie


Chemische Struktur:

phenobarbital.gif (1116 Byte)
Wirkungsmechanismus: Phenobarbital verstärkt die Hemmwirkung des Neurotransmitters Gamma-Aminobuttersäure an den GABA-ergen Neuronen

Proteinbindung im Blut: ~ 50 %

Metabolismus: Phenobarbital wird zu etwa 70 % in der Leber in inaktive Metaboliten umgewandelt, die restlichen 30 % werden unverändert im Urin ausgeschieden.

Eliminations-Halbwertszeit: Erwachsene : 100 ± 50 Stunden

Zeit bis zum Steady State: 10 - 25 Tage bei oraler Langzeitbehandlung (Erwachsene)


Es gibt verschiedene Mechanismen, durch welche Antiepileptika den Blutspiegel anderer Medikamente oder endogener Substanzen beeinflussten, oder durch die sie selbst beeinflusst werden können:(2)

  1. Enzyminduktion: Diese führt zu einer schnelleren Metabolisierung der Antiepileptika, gleichzeitig verordneter Medikamente oder auch  endogener Substanzen. Der Blutspiegel sinkt, daher ist eventuell eine Dosisanpassung nötig. Beispiele für Enzyminduktoren sind Phenytoin, Phenobarbital und Carbamazepin.
  2. Hemmung der Biotransformation, Konkurrenz bei der Ausscheidung: Der Blutspiegel steigt an. Diese Wirkung zeigen zum Beispiel Valproat, Sulfonamide, Chloramphenicol, Phenylbutazon, Sultiam.
  3. Verdrängung aus der Bindung an Albumin und andere Plasmaproteine: Zunächst steigt die freie Fraktion des Medikaments an. Dies kann längerfristig unterschiedliche Folgen haben; ein Ansteigen des gesamten Plasmaspiegels, oder ein Absinken infolge einer schnelleren Elimination. Ein berüchtigter "Verdränger" ist Valproat, aber auch Acetylsalicylat, orale Antidiabetika und Cumarinderivate können diese Wirkung haben. Auch ein Albuminmangel ist bei der Dosierung zu berücksichtigen.


Literatur


  1. Drug Monitoring: Leitfaden für die klinische Praxis. Abbott Diagnostics Division (1994)
  2. Lüllmann H, Mohr K, Wehling M: Pharmakologie und Toxikologie Thieme Verlag 2003  317ff





Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


02/09/2005 12:24 PM

04/16/2012

04/18/2012


Lili

Walz B.

Printzen G.