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Laborkartei



Analysenname

Met-Hämoglobin
Vollblut


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

Chemie: Plasma/Serum [grau]
Säuren/Basen


Material

Li-Heparin-Vollblut [Spritze PICO 50/70]




Patientenvorbereitung

-


Probenentnahme

Blutentnahme arteriell oder venös, nach Blutentnahme Spritze sofort entlüften, verschliessen und vollständig durchmischen, Probe unmittelbar nach der Entnahme ins Labor bringen


Mindestvolumen

1 Pico-Spritze


Mindestvolumen Kinder



150 uL Kapillare


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

keine Aufbewahrung
nicht möglich


Methode

differenzielle Spektralphotometrie [Blutgasgerät ABL 825]


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.
Material
Alter
Referenzbereich
Li-Heparin-Vollblut
Erwachsene
0.2 - 1.0 %


Taxpunkte, AL-Position

42 Taxpunkte

1591.00 Oxymetrieblock


Indikation

Intoxikationen mit Sulfonamiden, Nitraten, Nitriten, nitrosen Gasen (NO, NO2), Lacken, Farben, Verdacht auf genetisch bedingte Methämoglobinämien


Alternative Suchbegriffe

MetHb, Hämiglobin


Laborkartei-Links

CO-Hämoglobin [Li-Heparin-Vollblut], Blutgase [Li-Heparin-Vollblut]


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Erhöhte Werte
Vergiftungen mit Nitraten und Nitriten, Nitroglycerin, Amylnitrit, Paracetamol, Sulfonamiden, Procain, Lidocain, genetisch bedingte Methämoglobinämien (Hämoglobinvarianten [HbM] oder Defekte des Methämoglobinreduktase-Systems)

Analytische Interferenzen
Methylenblau, Lipämie stört, hoher Sulfhämoglobin-Anteil (FSHb)



Umrechnung / Faktor

-


Klinik, Biochemie


Methämoglobin ist Hämoglobin, bei dem das Eisen der Hämgruppe zur Wertigkeit +3 oxidiert ist. Methämoglobin bindet keinen Sauerstoff. Im Stoffwechsel werden ständig kleine Mengen Methämoglobin gebildet und durch das Methämoglobinreduktase-System, das aus mehreren Enzymen besteht, mit Hilfe von NADH oder Glutathion wieder reduziert. Dieses System ist bei der Geburt noch nicht entwickelt und erreicht erst in den ersten Lebensmonaten seine volle Aktivität.

Methämoglobin bildet sich bei Vergiftungen mit oxidierenden Substanzen wie Paracetamol, Sulfonamiden, Nitraten, Nitriten, Na-Nitroprussid, Nitroglycerin, nitrosen Gasen (NO, NO2), Lacken, Farben.
Genetisch bedingte Methämoglobinämien lassen sich in zwei Kategorien einteilen: (1), (2)

  • Hämoglobinvarianten: Unter der Bezeichnung "HbM" werden fünf Varianten des Adulthämoglobins zusammengefasst, die spontan Methämoglobin bilden. Dies sind: HbM Boston (Alpha 58 His => Tyr), HbM Iwate (Alpha 87 His => Tyr), HbM Saskatoon (Beta 63 His => Tyr), HbM Milwaukee (Beta 67 Val => Glu) und HbM Hyde Park (Beta 92 His => Tyr).
    Hb Zürich (Beta 63 His => Arg) bildet ebenfalls Methämoglobin, aber erst nach Kontakt mit oxidierenden Substanzen.
    Auch für das fetale Hämoglobin sind zwei Punktmutationen in der gamma-Kette bekannt, die zur Bildung von Methämoglobin führen: Hb FM Osaka (Gamma 63 His => Tyr) und Hb FM Fort Ripley (Gamma 92 His => Tyr).
  • Defekte des Methämoglobinreduktase-Systems: Betroffen ist die NADH-Cytochrom b5-Reduktase, das wichtigste Enzym des Systems. Neben der Reduktion von Methämoglobin spielt sie auch eine Rolle im Stoffwechsel der Fettsäuren. Der Defekt kann auf die Erythrozyten beschränkt sein und den Patienten ein fast normales Leben führen lassen. Er kann sich aber auch in allen Geweben und Organen manifestieren. Diese Form ist sehr viel schwerer und führt mit zahlreichen Entwicklungsstörungen zum Tod im Kindesalter (1).


Die Abbildung zeigt die Spektren der verschiedenen Hämoglobinarten.

Die Oxymetrie-Parameter Deoxyhämoglobin (HHb), Oxyhämoglobin (O2Hb), Methämoglobin (MetHb) und CO-Hämoglobin (COHb) zeigen im Bereich zwischen 500 und 700 nm unterschiedliche Absorptionsspektren. Der ABL 725 misst die Absorption der hämolysierten Blutprobe bei 128 Wellenlängen und berechnet daraus mit Hilfe der molaren Extinktionskoeffizienten das totale Hämoglobin in g/L sowie die Fraktionen Deoxyhämoglobin, Oxyhämoglobin, fetales Hämoglobin, Methämoglobin und CO-Hämoglobin in % des totalen Hb.

Einzelheiten siehe Blutgase [Li-Heparin-Vollblut]



Literatur


  1. Beauvais P: Les méthémoglobinémies héréditaires. Archives de Pédiatrie (?) 7 (2000) 513-518
  2. Mansouri A, Lurie AA: Concise review : methemoglobinemia. American Journal of Hematology 42 (1993) 7-12





Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


05/12/2005 11:00 AM

04/16/2012

04/18/2012


Lili

Walz B.

Printzen G.