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Laborkartei



Analysenname

Präalbumin
Serum


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

IKCI Plasma/Serum [grau] 1
Proteine, Enzyme


Material

Serum [Monovette braun]


-


-


Patientenvorbereitung

Blutentnahme am liegenden oder sitzenden Patienten nach 15 Minuten Ruhe (Entnahme in aufrechter Körperhaltung ergibt bis zu 10 % höheren Wert), keine körperliche Betätigung vor Blutentnahme


Probenentnahme

Vene maximal 3 Minuten stauen


Mindestvolumen

2 mL Blut


Mindestvolumen Kinder



1.2 mL Blut


Analysenfrequenz

Mo - Fr


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

7 d bei + 4 - 8 °C / 3 Monate bei -15-20 °C
7 d


Methode

Nephelometrie [Behring Nephelometer BNProspec]


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.
Material
Alter
Referenzbereich
Serum
Erwachsene
0.2 - 0.4 g/L


Taxpunkte, AL-Position

19.9 Taxpunkte

1615.00


Indikation

Beurteilung des Ernährungsstatus (Proteinmangel), Beurteilung der Proteinsynthese in der Leber


Alternative Suchbegriffe

Prealbumin, Transthyretin


Laborkartei-Links

Freies T4 [Serum]


Web-Links

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Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Erhöhte Werte
M. Hodgkin

Erniedrigte Werte
Proteinmangelernährung, Leberschäden, akute und chronische Entzündungen

Analytische Interferenzen
lipämische Probe



Umrechnung / Faktor

[g/L] × 100 = [mg/dL]
[mg/dL] × 0.01 = [g/L]


Klinik, Biochemie


Das Präalbumin im Plasma stammt aus der Leber. Die höchsten Präalbumin-Konzentrationen findet man in der Chorioidea des Auges.

Die Synthese des Präalbumins ist von der Proteinzufuhr abhängig. Da seine Halbwertszeit mit nur 2 Tagen relativ kurz ist, reagiert der Plasmaspiegel rasch auf eine Verminderung der Proteinsynthese. Präalbumin gilt daher als Indikator für den Ernährungsstatus (Mangelernährung, Anorexie) und für eine Schädigung der Proteinsynthesekapazität der Leber.

Eine Besonderheit des Präalbumins besteht darin, dass sein Plasmaspiegel bei akuten oder chronischen Entzündungen sinkt: es verhält sich gewissermassen als "negatives" Akute-Phase-Protein.

Präalbumin bindet und transportiert etwa einen Drittel des Thyroxins im Plasma. Ferner bindet es das Retinol-bindenden Protein (RBP).

Präalbumin ist ein tetrameres Protein aus 4 gleichen Untereinheiten. Die 4 Untereinheiten bilden miteinander eine kanalartige Struktur, die 2 Bindungsstellen für Thyroxin enthält. Vermutlich gibt es 2 weitere Bindungsstellen für RBP. Das Molekulargewicht des Tetramers beträgt rund 55' 000 Dalton.

Abnorme Präalbumine können eine Ursache der familiären Amyloidose sein. Manche Varianten des normalen Präalbumins neigen dazu, sich zu unlöslichen Fibrillen zu aggregieren. Diese lagern sich im Gewebe ab und führen schliesslich zu einer Polyneuropathie oder zu einer Kardiomyopathie. In der Literatur sind dutzende von Punktmutationen beschrieben, die in Familien mit hereditärer Amyloidose gefunden wurden. Erschöpfend Auskunft gibt die Datenbank SWISS-PROT (http://www.expasy.ch, Suchbegriff für SWISS-PROT Datenbank: P01009).

Mindestens eine weitere Mutation (A109T) ist für eine familiäre euthyreote Hyperthyroxinämie verantwortlich. Die Mutation erhöht die Affinität des Präalbumins für Thyroxin. Es wird mehr Thyroxin gebunden, und die betroffenen Personen haben als Anpassung an diese Situation ein erhöhtes Gesamt-Thyroxin. Sie sind aber euthyreot, und das freie Thyroxin ist normal. (1)



Bemerkungen


Website: http://www.expasy.ch, Suchbegriff für SWISS-PROT Datenbank: P01009


Literatur


  1. Moses AC, Rosen HN, Moller DE, et al. A point mutation in transthyretin increases affinity for thyroxine and produces euthyroid hyperthyroxinemia.J.Clin Invest 1990; 86: 2025-33





Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


08/16/2004 03:24 PM

03/27/2012

03/27/2012


Lili

Walz B.

Printzen G.