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Laborkartei



Analysenname

Cannabis qualitativ
Urin


Institut / Labor / Telefon

Institut für Klinische Chemie und Immunologie - 041 205 52 52


Anforderung

order&entry (o&e)


Auftragsformular*
Rubrik

*nur bei Ausfall o&e/
Nachbestellungen

Chemie: Urin/Andere [gelb]
Toxikologie


Material

Spontanurin ohne Zusatz [Urinmonovette gelb]




Patientenvorbereitung

-


Probenentnahme

bei Verdacht auf Probenverfälschung Urinsammlung überwachen, Temperatur der gewonnenen Urinprobe überprüfen


Mindestvolumen

1 Urinmonovette


Mindestvolumen Kinder



-


Analysenfrequenz

täglich


Haltbarkeit / Lagerung / Nachbestellung

negative Urin-Proben bei + 4 - 8 °C (7 d)
positive Urin-Proben bei - 15 - 20 °C (3 Mo)
aus Urinstatus-Monovette nicht möglich, aus Toxikologie-Monovette bis zu 72 Stunden nach Probensammlung


Methode

Kompetitiver Immunoassay auf Triage 8 Panel zur qualitativen Bestimmung
Empfindlichkeit des Tests: Grenzwert/Cut-off 50 ng/mL THC
Nachweisdauer Schnelltests Urin: Gelegenheitskonsumenten ca. 3 Tage, chronische Konsumenten bis ca. 10 Tage oder länger
Nachweisdauer Chromatographische Methoden (z. B. GC-MS): Gelegenheitskonsumenten ca. 10 Tage, chronische Konsumenten ca. 1 Monat oder länger


Referenzbereich

Referenzbereiche sind methodenabhängig. Massgebend sind die Angaben auf den Resultatformularen.

Material
Alter
Referenzbereich
Urin
-
negativ


Taxpunkte, AL-Position

16.9 Taxpunkte

1225.00


Indikation

Intoxikation, Verdacht auf Drogenmissbrauch


Alternative Suchbegriffe

Hauptwirkstoff von Cannabis: Tetrahydrocannabinol (THC)
verwandte Substanzen: Haschisch (besteht vorwiegend aus dem Harz der Blütenstände der Hanfpflanze Cannabis sativa, ca. 2 - 10 % THC), Marihuana (besteht aus luftgetrockneten Blatt-, Blüten- und Stengelteilen der Hanfpflanze Cannabis sativa, 0.5 - 7 % THC)


Laborkartei-Links

Drogenscreening [Urin]


Web-Links

-





Diagnostische Beurteilung


Diagnostische Beurteilung

Nachgewiesen werden (Test positiv)
THC-COOH (Hauptmetabolit), D9-Tetrahydrocannabinol (D9-THC, Muttersubstanz ), 11-Hydroxy-THC (aktiver Metabolit)

Anmerkung zur Interpretation der Werte
Liste mit Kreuzreaktionen



Umrechnung / Faktor

-


Klinik, Biochemie


Hanf enthält eine Mischung verschiedener psychoaktiver Substanzen, die Cannabinoide. Marihuana wird aus der Blüte der Hanfpflanze gewonnen, Haschisch aus dem Harz der Blütenstände. Der Gehalt an wirksamen Cannabinoiden hängt stark ab vom Genotyp. wie von den Wachstumsbedingungen der Pflanzen. Als wichtigstes aktives Cannabinoid gilt das D9-Tetrahydrocannabinol (D9-THC).

D9-Tetrahydrocannabinol (D9-THC), die Substanz, die für das "High"-Gefühl verantwortlich ist, wird in der Leber zum aktiven Metaboliten 11-Hydroxy-D9-Tetrahydrocannabinol und weiter zum inaktiven Hauptmetaboliten Carboxy-D9-Tetrahydrocannabinol (THC-COOH) abgebaut und zum Teil glucuroniert.

Cannabisprodukte werden meist geraucht, manchmal auch gegessen, getrunken oder intravenös gespritzt. Die Ausscheidung aus dem Körper verläuft in mehreren Phasen (1). Auf die Absorption und Verteilung im Blut und in den gut durchbluteten Organen folgt eine zweite Phase, in der das lipophile THC ins Fettgewebe gelangt und dort gespeichert wird. In einer dritten Phase diffundiert die Substanz aus dem Fettgewebe langsam wieder zurück ins Blut, was zu einem "Echorausch" führen kann. Insgesamt wird innert 72 Stunden etwa die Hälfte der eingenommenen Substanz im Stuhl ausgeschieden, weitere ca. 15 % im Urin, hauptsächlich als freies und glucuroniertes THC-COOH (1).


Zur Erfassung von Cannabis im Urin wird im IKCI ein Immunoassay eingesetzt. Nachgewiesen werden:

  • THC-COOH (11-Nor-9-carboxy-D9-Tetrahydrocannabinol, Hauptmetabolit)
  • D9-Tetrahydrocannabinol (Muttersubstanz, Kreuzreaktion 11 %)
  • 11-Hydroxy-THC (aktiver Metabolit, Kreuzreaktion 37 %)
  • sowie weitere Metabolite

D9-THC gehört wegen der Speicherung im Fettgewebe zu den Drogen mit der längsten Nachweisdauer. Mit Immunoassays kann man, abhängig vom Cutoff, Cannabis und seine Metaboliten bei Gelegenheits- konsumenten etwa 3 Tage, bei Gewohnheitsrauchern 10 Tage oder länger nachweisen. Moderne Instrumentalmethoden sind noch empfindlicher: mit GC-MS soll die Nachweisdauer bei Gelegenheits- konsumenten bis etwa 10 Tage, bei chronischen Konsumenten gar einen Monat oder länger betragen.
Der in unserem Test verwendete Cutoff von 50 ng/mL entspricht den Empfehlungen der amerikanischen Drogenbehörde SAMSHA und der AGSA (2). Er wird bewusst so hoch angesetzt, weil Passivraucher diese Grenze im allgemeinen nicht erreichen.




Literatur


  1. Peter X. Iten: Datenblatt Cannabis, in: Fahren unter Drogen-oder Medikamenteneinfluss;
    Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich (1994)
  2. AGSA (Arbeitsgruppe für Suchtstoffanalytik): Richtlinien für die Suchtstoffanalytik
    LaboLife-Sonderdruck 2000





Erstellung und Freigabe


Erstellt

Geprüft

Freigabe


03.02.2004 10:25:25

23.03.2011

23.03.2011


Lili

Walz B.

Printzen G.