
Die Schilddrüse synthetisiert aus Jodid und Tyrosin etwa 100 µg Thyroxin (T4) und 10 µg Trijodthyronin (T3) pro Tag. Sie benötigt dafür täglich etwa 150 - 200 µg Jod. T3 und T4 werden in Form von Thyreoglobulin in den Schilddrüsenfollikeln gespeichert und auf ein Signal hin (TSH-Bindung an den Rezeptor) ins Blut abgegeben.
Zu den 10 µg T3, die direkt aus der Schilddrüse ins Blut gelangen, addieren sich weitere ca. 25 µg, die in der Peripherie durch Dejodierung von T4 entstehen. Diese Konversion von T4 in T3 wird durch manche Medikamente (Amiodaron, Propranolol) gehemmt.
Chemische Struktur:

Das Schilddrüsenhormon Trijodothyronin besitzt 3 Jodatome (I) am Aromatgerüst, daher wird es auch T3 genannt. T4 besitzt 4 Jodatome. Die biologische Halbwertszeit beträgt etwa 20 Stunden.
Im Blut wird T3 zum überwiegenden Teil an die Proteine TBG, Transthyretin (Präalbumin) und Albumin gebunden. Lediglich etwa 0.5 % des Hormons liegen in freier Form vor (freies T3, FT3), und nur dieses ist physiologisch wirksam. Die Konzentration der freien Hormone ist proportional zum Verhältnis Gesamt-Hormon / Bindungsprotein.
Die (freien) Schilddrüsenhormone beeinflussen zahlreiche Stoffwechselvorgänge, so den Grundumsatz, die Wärmeproduktion und die Geschwindigkeit vieler Biosynthesen und Metabolisierungen.
Synthese und Freisetzung der Schilddrüsenhormone stehen unter der Kontrolle des Hypophysenhormons TSH. TSH stimuliert die Sekretion von T3 und T4. Freies T4 und freies T3 hemmen durch eine negative Rückkopplung die Freisetzung von TSH aus der Hypophyse. Bei intakter Schilddrüsen-Hypophysen-Achse besteht eine inverse Beziehung zwischen den Konzentrationen der freien Schilddrüsenhormone und der des TSH .
Es gibt jedoch zahlreiche Ausnahmen, so etwa während der Behandlung einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse, bei schwerer Allgemeinerkrankung (NTI, "sick euthyreot"), bei betagten Patienten, im letzten Drittel der Schwangerschaft, bei TSH-produzierenden Tumoren der Hypophyse, bei Patienten mit Autoantikörpern gegen Schilddrüsenhormone, oder bei Einnahme mancher Medikamente.
Die Konzentration der Gesamt-Hormone, wie auch des freien T3, resp. T4 wird durch die Bindungsproteine beeinflusst. Nimmt die Konzentration der Bindungsproteine zu, so setzt die Schilddrüse mehr T3 und T4 frei. Gesamt-T3 und Gesamt-T4 sind dann vermehrt, ohne dass eine Hyperthyreose vorliegt. Das TSH ist normal. Diese Situation finden wir bei schwangeren Frauen und bei solchen, die Oestrogene einnehmen. Ferner gibt es die familiäre euthyreote Hyperthyroxinämie: die Betroffenen besitzen eine Albuminvariante mit erhöhter Bindungskapazität für T4. Auch für TBG und Transthyretin (Präalbumin) sind Varianten mit abnormer Bindungskapazität beschrieben und sequenziert worden.
Daher wird im IKCI das freie T3 (aktive) bestimmt.
Weiterführende Diagnostik: Anti-TG, Anti-TPO, Anti-TSH-Rezeptor (TRAK) |